Folgen des Lärms können neben Hörschäden auch stressbedingte Erkrankungen des Herzkreislauf-Systems, Schlafstörungen und psychische Störungen sein, warnten die Experten. Im Rahmen des Symposiums wurde daher nach den eigentlichen Ursachen des oft hohen Geräuschpegels gesucht und Maßnahmen zur Lärmbekämpfung erörtert.
Reifen-Fahrbahn-Geräusche am lautesten
Für die Lärmemissionen von Kraftfahrzeugen sind in einem weiten Geschwindigkeitsbereich vor allem die Reifen-Fahrbahn-Geräusche verantwortlich, sagte Manfred Haider vom Österreichischen Forschungs- und Prüfungszentrum Arsenal.
Lärmarme Reifen und Fahrbahndecken werden daher vermehrt Gegenstand von Forschungsprojekten sein. Auch Maßnahmen zur Verkehrsbeeinflussung wie Tempo- und Fahrbeschränkungen müssten weiter ins Auge gefasst werden.
Llärm als “Vervollkommnung” des Sinneserlebnisses
Für den Lärm im Ortsgebiet sind oftmals Gefährte mit Sportauspuffen oder überdimensionalen HiFi Anlagen verantwortlich. Der Verkehrspsychologe Gregor Bartl hat sich auf die Spurensuche nach dem Reiz des Lärms gemacht. Er konstatierte, dass zum Beispiel fast jeder zweite Motorradfahrer den lauten Sound als Vervollkommnung des ganzheitlichen Sinneserlebnisses empfindet.
52 Prozent der jungen männlichen Motorradfahrer empfinden es als lässig, wenn sie mit einer lauten Maschine alle Blicke auf sich ziehen, was auf eine gewisse Art des Balzverhaltens schließen lassen könnte. Insgesamt hielt Bartl fest, dass bewusst gewollter Straßenlärm ein Phänomen von vorwiegend jungen Männern sei, die ein Machterlebnis suchen.
Einen neuen – bisher in Großbritannien und den Niederlanden diskutierten – Lösungsansatz in punkto Fluglärm stellte Herbert Zulinski vom Bundesministerium für Verkehr vor. Hierbei ging es um Transferzahlungen für Flughafenanrainer zur Abgeltung der Lärmbelästigung, nach der Devise, dass Fluggäste für den durch ihre Flugreisen verursachten Lärm über einen erhöhten Ticketpreis Entschädigungszahlungen zu entrichten haben.