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Die AMS-Pläne gegen Arbeitslosigkeit in NÖ

Das sind die Vorhaben der neuen AMS-Chefin in NÖ, Sandra Kern.
Das sind die Vorhaben der neuen AMS-Chefin in NÖ, Sandra Kern. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Sujet)
Am Mittwoch stellte die neue Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich, Sandra Kern ihre zentralen Vorhaben vor.

Zu den Schwerpunkten zählen die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit sowie eine Fachkräfteausbildung für über 2.000 Jobsuchende. Die 51-Jährige will weiters sowohl geringfügig beschäftigte AMS-Kunden als auch deren Arbeitgeber im Rahmen der Umsetzung der neuen Regelungen für diese Dienstverhältnisse in die Pflicht nehmen.

Vorstellung der Pläne gegen Arbeitslosigkeit in NÖ

"Die Mehrheit der arbeitslosen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher wünscht sich eine vollversicherungspflichtige Beschäftigung. Ihnen gilt unser ganzes Engagement und unsere Unterstützung. Wir sind aber genauso konsequent, wenn es um den Bezug von Versicherungsleistungen geht", sagte Kern in St. Pölten: "Mir ist wichtig: Wir schauen nicht weg, sondern prüfen sorgfältig und suchen nach passenden Lösungen."

Geringfügige Beschäftigung trotz Arbeitslosengeld möglich

Wer Arbeitslosengeld bezieht, kann gleichzeitig einer geringfügigen Beschäftigung (bis 500,90 Euro) nachgehen. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat das AMS aufgefordert, in diesem Bereich bundesweit schärfer zu kontrollieren. Der 2018 in Niederösterreich eingeführte Erhebungsdienst soll dabei eine zentrale Rolle spielen. 195 ehemals geringfügige Beschäftigungen wurden den Angaben zufolge bisher in vollversicherungspflichtige Dienstverhältnisse umgewandelt.

Ziel ist die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit

Weiteres Ziel ist die Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Im Jahresdurchschnitt 2023 soll die Personenzahl in dieser Gruppe 4.900 nicht übersteigen. Von Jänner bis Juni ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bundesland um 14,7 Prozent auf 4.665 gesunken. Das sei der stärkste Rückgang im österreichweiten Vergleich, hieß es. Im Bundesdurchschnitt waren es neun Prozent.

AMS: Qualifizierungsoffensive mit Jahresbeginn gestartet

Mit Jahresbeginn wurde eine Qualifizierungsoffensive gestartet. Über 2.000 Jobsuchende, die nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben oder deren Ausbildung am Arbeitsmarkt nicht mehr eingesetzt wird, sollen einen Lehrabschluss, schulgesetzliche oder kommissionelle Prüfungen machen. Weiterhin geplant sind zielgruppenorientierte Angebote für besondere Problemlagen. Wert gelegt wird auch auf Weiterbildung für AMS-Personal.

Arbeitslosenquote in NÖ beträgt derzeit 5,1 Prozent

Die Arbeitslosenquote beträgt in Niederösterreich derzeit 5,1 Prozent, 35.907 Personen sind aktuell auf Jobsuche. Die Zahl der offenen Stellen sei leicht auf rund 19.000 zurückgegangen. Initiativen würden "durchaus greifen, die Frage ist, ob man mit dem Potenzial, das vorhanden ist, den Arbeitskräftebedarf abdecken kann", sagte Kern. Große Herausforderungen seien Qualifizierung und Mobilität. Gleichzeitig betonte die Landesgeschäftsführerin: Mit 665.000 Personen gebe es ein "absolutes Beschäftigungshoch". Der Sitz der Landesgeschäftsstelle des AMS NÖ soll weiterhin in Wien bleiben, der entsprechende Vertrag laufe bis 2028, sagte Kern auf Nachfrage.

Kern war seit Herbst 2021 Stv.-Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ

Kern war seit Herbst 2021 stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, mit dem Wechsel von Sven Hergovich an die Spitze der SPÖ NÖ nach der Landtagswahl Ende Jänner übernahm sie interimistisch die Führung. Die Bestellung von Kern erfolgte per Ersatzvornahme von Arbeitsminister Kocher nach fehlender Einigung im Verwaltungsrat. Kern ist ehemalige Landesgeschäftsführerin des NÖAAB und war von 2015 bis 2019 ÖVP-Bundesratsabgeordnete. Nach einem im alkoholisierten Zustand verursachten Autounfall legte sie ihr Mandat in der Länderkammer zurück.

(APA/Red)

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