Der Transport- und Logistikkonzern Gebrüder Weiss mit Hauptsitz in Lauterach lässt die Krise eindrucksvoll hinter sich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 17,8 Prozent auf 978 Mill. Euro gesteigert werden (2009: 830 Mill. Euro), wie der Konzern gestern mitteilte. Die gesamtwirtschaftliche Erholung nach der Krise hat die erfreuliche Entwicklung zweifellos begünstigt. Ab März 2010 hat die Auftragslage wieder deutlich angezogen, so Vorstandsvorsitzender Wolfgang Niessner. Das gute Ergebnis sei aber auch Resultat der konsequenten Weiterführung der Konzernstrategie.
Nachhaltiges Wachstum als Ziel
Alle für 2010 geplanten Investitionen in Höhe von 20 Mill. Euro wurden laut dem Unternehmen umgesetzt. So eröffnete im April das Logistikterminal in Senec (Slowakei), im November folgte die Inbetriebnahme des neuen Terminals im rumänischen Sibiu. Weitere Akzente zum Ausbau des Netzwerks in Zentral- und Osteuropa seien geplant, unter anderem der Bau eines großen Terminals in Prag. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, um nach der Krise gestärkt auf den Markt zu gehen, sagt Niessner.
Ziel sei es weiterhin, nachhaltig zu wachsen und zu agieren. Deshalb halten wir an unserer langfristigen Investitionspolitik fest, betont Finanzvorstand Wolfram Senger-Weiss. Der Cashflow liege wie im Vorkrisenjahr 2008 wieder deutlich über 50 Mill. Euro, die Eigenkapitalquote betrage über 55 Prozent. Die Mitarbeiterzahl habe sich indes im Jahresdurchschnitt mit 4414 Mitarbeitern stabil gehalten.
Auch Paketdienst stark
Neben dem Bereich Landverkehre (plus 11,8 Prozent auf 643,8 Mill. Euro) ist auch der Gebrüder Weiss-Paketdienst, der in der Mehrzahl der österreichischen Bundesländer die Dienstleistungen des DPD anbietet, gewachsen. Wir konnten den konsolidierten Umsatz im vergangenen Jahr noch einmal um 2,5 Prozent auf 117,6 Mill. Euro steigern, sagt Vorstand und Ressortchef Peter Kloiber. Auch die Tochterfirma inet-logistics habe sich positiv entwickelt und konnte um mehr als elf Prozent auf 7,9 Mill. Euro zulegen. Stabil agieren laut Gebrüder Weiss die Bereiche x|vise (1,1 Mill. Euro) sowie die auf Hightech spezialisierte Tectraxx (13,8 Mill. Euro).
Starkes Plus bei Air & Sea
Das größte Umsatzplus konnte der Bereich Air & Sea verbuchen. Der konsolidierte Umsatz betrug demnach 216,8 Mill. Euro ein Plus von 57,7 Prozent. Die Sendungszahlen hätten sich um 17 Prozent verbessert. Von großer Bedeutung für uns war, dass die Integration von Weiss-Röhlig India ins weltweite Netzwerk von Gebrüder Weiss erfolgreich geglückt ist. Wir sind dabei, diesen spannenden Markt weiter aufzubauen, sagt Vorstand Heinz Senger-Weiss. Der Bereich Air & Sea habe auch zukünftig Potenzial. Unser globales Netzwerk wächst, und wir arbeiten an einer Erweiterung in Asien, Südamerika und dem Nahen Osten, so Senger-Weiss. (VN)
» Umsatz 2010: 978 Mill. Euro (+17,8 Prozent)
» Mitarbeiter: 4414 (davon 168 Lehrlinge)
» Hauptsitz: Lauterach
» Standorte: Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate, Indien, China, Hongkong, Singapur, Taiwan, Thailand, Japan, USA und Kanada