Die Sicht betrug teilweise weniger als 50 Meter. Bewohner klagten über einen “beißenden Geruch” in der Luft, der seit Sonntagabend immer schlimmer geworden sei. Am zweiten Tag sei der Smog so dicht gewesen, dass kaum noch etwas zu sehen gewesen sei, berichtete der Student Song Ting. “Es ist immer noch ekelhaft.” Der 25-Jährige Zhao Yao sagte: “Beim Atmen wird dir übel.” Die meisten Leute gingen gar nicht mehr auf die Straße – und wenn doch, dann zum Teil mit mehreren Atemschutzmasken übereinander.
Messungen zufolge lag die Feinstaubbelastung in der Luft am Dienstagfrüh noch bei über 800 Mikrogramm pro Kubikmeter, nachdem sie am Montag sogar 1.000 Mikrogramm ausgemacht hatte. Mit 800 Mikrogramm war sie immer noch 30 mal höher als von der Weltgesundheitsorganisation als hinnehmbar betrachtet.
Am Abend verzog sich der Smog langsam. An den Messstationen im Stadtgebiet wurden nur noch durchschnittlich 247 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Der Luftqualitätsindex wurde nur noch mit knapp 300 angegeben, nachdem er zuvor lange beim Maximum von 500 gelegen hatte.
Medienberichten zufolge hängt das Smog-Chaos damit zusammen, dass wegen des nahenden Winters das städtische Heizungsnetz eingeschaltet wurde. Der massive Verbrauch von Kohle und der rasante Industrieaufstieg Chinas sorgen landesweit für Luftverschmutzung und Gesundheitsrisiken, was die Bevölkerung zunehmend verärgert.