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Dichand-Requiem mit viel Politprominenz

Christoph Dichand mit Gattin Eva vor Beginn des Requiems für den verstorbenen "Krone"-Herausgeber Hans Dichand
Christoph Dichand mit Gattin Eva vor Beginn des Requiems für den verstorbenen "Krone"-Herausgeber Hans Dichand ©APA
Der mächtige Herr der "Kronen Zeitung", Hans Dichand, ist am Samstag mit einer Seelenmesse im Wiener Stephandsdom öffentlich verabschiedet worden. Die eineinhalbstündige Zeremonie wurde von Kardinal Schönborn, selbst regelmäßiger Gastautor in der Zeitung, persönlich geleitet.
Requiem für Hans Dichand in Wien

In den vorderen Reihen des Dom zu St. Stephan, die auf Anordnung der Familie vom Rest der Kirche mit einer Kordel abgetrennt wurden, herrschte strengstes Fotografier- und Filmverbot, einzig die Bildberichterstatter der “Kronen Zeitung” durften in diesem Bereich die Zeremonie ablichten, aber auch für sie galt dem Vernehmen nach die Auflage, keine Bilder von der Familie anzufertigen. Der Rest der Kameraleute und Fotografen musste sich mit Aufnahmen von ganz hinten begnügen. Kontrolliert wurde die Zeremonie von zahlreichen Sicherheitsleuten, die auch die Ankunft der Witwe Helga Dichand sowie von Tochter Johanna mit Schirmen verdeckten. Fotos waren so nicht möglich.

In den ersten Reihen hatten sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden, angefangen von Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Vizekanzler Josef Pröll (V) über zahlreiche Minister beider Regierungsparteien und die Klubobleute Josef Cap (S) und Karlheinz Kopf (V). Auch FPÖ-Chef Heinz Christian Strache und BZÖ-Chef Josef Bucher fanden sich ein. Ebenfalls anwesend waren die Landeshauptleute Michael Häupl (S), Erwin Pröll (V) und Hans Niessl (S). Ein Stelldichein gab sich auch die heimische Medienbranche: ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, VÖZ-Präsident und “WirtschaftsBlatt”-Chef Hans Gasser sowie “News”-Geschäftsführer Oliver Voigt wurden gesehen. Ebenso fanden sich der frühere “Krone”-Manager Hans Mahr und WAZ-Gesellschafter Günther Grotkamp. Nicht gekommen waren Vertreter der Grünen-Parteispitze und Bundespräsident Heinz Fischer.

Zu den Klängen von Mozart und Johann Sebastian Bach nahmen Familie und Gäste Abschied von der kontrovers betrachteten Verlegerlegende. Schönborn fand vor allem positive Worte für den Verstorbenen. Der “Krone”-Chef sei offen gewesen für Anliegen der Caritas und Diakonie gewesen sei, so Schönborn. Es sei “nicht selbstverständlich” gewesen, dass Dichand dem Evangelium in seiner Zeitung allsonntäglich Platz gab: “Hat es die restlichen Seiten der Zeitung durchsäuert?”, fragte der Erzbischof in Anlehnung an das Bibelwort von Sauerteig und Brot. “Wir sind in dieser Stunde nicht Richter, auch wenn in den Nachrufen, abgewogen, abgeschätzt und oft auch abgeurteilt wird”, so der Kardinal. “Erbarme Dich unseres Bruders Hans”, so Schönborn im Gebet.

Die Beisetzung des 89-Jährigen erfolgte dem Vernehmen nach bereits am Freitag. Dichand wurde im engsten Familienkreis auf dem Grinzinger Friedhof beigesetzt.

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