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Diana - Trailer und Kritik zum Film

Wie frustrierend es für eine Prinzessin von heute sein kann, auf ihren Traumprinzen zu warten, zeigt Regisseur Oliver Hirschbiegel mit seiner royalen Biografie "Diana".

Der eigentlich für sperrigere Stoffe wie den Hitler-Abgesang “Der Untergang” bekannte Deutsche konzentriert sich auf die zwei letzten Lebensjahre der britischen “Königin der Herzen” und zeichnet ihre bittersüße Herzschmerzgeschichte mit dem Herzchirurg Hasnat Khan nach. 

Offensichtlich muss eine Prinzessin von heute lange nach ihrem Traumprinzen suchen – das Warten auf den Ritter samt Schimmel reicht nicht mehr. Und das Warten kann frustrierend sein, wie “Diana” zeigt. Die aufwendige Filmbiografie der Princess of Wales zeichnet die beiden letzten Jahre der britischen “Königin der Herzen” nach – als bittersüße Herzschmerzgeschichte. Ab 10. Jänner im Kino.

Diana: Die Geschichte

Bereits bei der ersten Begegnung funkt es zwischen Diana (Naomi Watts), der bald geschiedenen Gattin des britischen Thronfolgers, und Herzchirurg Hasnat Khan (in souveräner Männlichkeit gespielt von “Lost”-Star Naveed Andrews). Der Herr Doktor interessiert sich wenig für die Klatschpresse und fühlt sich von der Dame hinter der öffentlichen Figur angezogen. Die Affäre wird bald zur großen Liebe – die sich allerdings öffentlich mit braunen Langhaarperücken und dem Verstecken im Kofferraum tarnen muss, um den Paparazzi zu entgehen.

Daran, dass ein Alltag nicht möglich ist und andererseits Hasnats pakistanische Familie der Heirat mit einer geschiedenen Britin nicht zustimmt, zerbricht das Glück der beiden nach zahlreichen Auf und Abs schließlich endgültig. Er stürzt sich wieder in seine Arbeit, sie in eine Affäre mit dem Kaufhauserben Dodi Al-Fayed, mit dem sie ihre wahre Liebe eifersüchtig machen möchte. Der bekannte Autounfall in Paris steht dann einer möglichen Wiederannäherung final im Wege.

Diana: Die Kritik

Als Regisseur wurde der Deutsche Oliver Hirschbiegel verpflichtet, der sich mit dem Hitler-Film “Der Untergang” bereits einer realexistierenden Berühmtheit filmisch genähert hatte. Er fasst das für Filmemacher nicht unproblematische Sujet in einer verdichteten Form, verzichtet auf die chronologische Abfolge biografischer Highlights über einen längeren Zeitraum und hält sich eng an die Vorlage “Diana: Her Last Love” von Kate Snell, die sich auch im Produktionsteam fand.

So schildert Hirschbiegel den Weg einer isolierten, unglücklichen Frau, die im Kensington Palast wie in einem goldenen Käfig lebt, zur glücklich Verliebten, die im Anti-Landminenkampf auch eine öffentliche Aufgabe findet. Die Romanze zwischen Diana und Hasnat wird dabei durchaus charmant entblättert, wenn sie ihm etwa einen Burger kommen lässt, nachdem er ihre gesunde Pasta nicht mag.

Dennoch spart der Film auch die Überspanntheit und Verletzlichkeit seiner Hauptfigur nicht aus, die sich nicht zuletzt in langen Gesprächen mit ihrer Heilerin Oonagh entfaltet. Die Widersprüchlichkeit der Figur Diana arbeitet der Film aber nur bedingt heraus. Eher macht Naomi Watts in einer beeindruckenden Interpretation der Manierismen sowie mit verschiedensten Perücken und Nasenprothese die überraschende Spießigkeit der Person respektive ihrer Rolle in dieser Welt deutlich. Letztlich führt diese Diana ein banales Leben im royalen Ambiente – und tatsächlich stellt sich die Frage, ob diese Banalität des Harmlosen nicht zu unspannend für einen Film ist. Am Ende von “Diana” dürfte wohl das gesamte Publikum Tränen in den Augen haben – entweder vor Rührung oder vom vielen Gähnen.

(APA)

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