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DFB-Teamchef Löw erwartet "Spiel auf Augenhöhe"

Joachim Löw bei der DFB-Pressekonferenz in Wien
Joachim Löw bei der DFB-Pressekonferenz in Wien
Der Respekt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor dem ÖFB-Team dürfte tatsächlich so groß wie seit vielen Jahren nicht mehr sein. Ein Indiz dafür sind die Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw, die über das gewöhnliche Maß an Höflichkeit im Vorfeld einer Partie hinausgingen. "Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe", sagte der 52-Jährige am Montag nach der Landung in Wien.
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“Die Österreicher haben sich im letzten Jahr enorm weiterentwickelt, sind absolut konkurrenzfähig”, geriet der frühere Tirol- und Austria-Trainer beinahe ins Schwärmen, wenn er über die Stärke von Christian Fuchs und Co. sprach. “Sie haben sehr selbstbewusste Aussagen gemacht, und das völlig zurecht. Sie haben in der Organisation viel dazugewonnen, spielen strukturiert.”

Der Steigerungsprozess hängt laut Löw mit dem Amtsantritt von ÖFB-Nationaltrainer Marcel Koller zusammen. “Seine Mannschaften sind immer gut organisiert und schwer auszuspielen, die Grundordnung ist immer gut. Die Österreicher haben jetzt mehr Direktheit im Spiel nach vorne, schalten wahnsinnig schnell um. Man sieht gute Pressingsituationen und keine Zufallsaktionen mehr.” Auch an mentaler Stärke hätten die Österreicher zugelegt. Ein zusätzlicher Pluspunkt für die Gastgeber seien die vielen Legionäre, die auch alle Spielpraxis haben und “bei ihren Clubs sogar Leistungsträger” sind.

Auch die Atmosphäre im Happel-Stadion hob Löw hervor. “Das Publikum steht hier so stark wie kaum woanders hinter seiner Nationalmannschaft”, erklärte Löw mit Hinweis auf die jüngsten beiden Duelle im Prater, die mit knappen Deutschland-Siegen (1:0 bei der EURO 2008, 2:1 im Juni 2011 in der EM-Quali) endeten. “Ich gehe von einem aggressiven Abnützungskampf aus.”

Nach allen Aufzählungen der österreichischen Stärken vergaß Löw aber nicht zu erwähnen, dass seine Mannschaft “keine Angst” habe und als klarer Favorit in die Partie gehe. Dass es für Deutschland in so einem Spiel wohl mehr zu verlieren als zu gewinnen gibt, bestritt der DFB-Coach nicht. “Aber es ist unser Anspruch, dass wir uns Situationen stellen, in denen es für uns wenig zu gewinnen gibt.”

Im Vergleich zum 3:0-Pflichtsieg über die Färöer wird Löw in Wien die eine oder andere Änderung vornehmen. Linksverteidiger Marcel Schmelzer dürfte fit werden – er nahm auch am DFB-Abschlusstraining am Montag teil -, daher wird Holger Badstuber voraussichtlich wieder in die Innenverteidigung rücken und Per Mertesacker auf der Bank Platz nehmen. Als Anwärter auf einen Platz im Zentrum neben Sami Khedira und Mesut Özil gelten der wiedergenesene Toni Kross und Lars Bender.

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