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DFB-Elf untermauerte Anspruch auf den WM-Titel

Pepe beendete mit seiner "Roten" alle Hoffnungen
Pepe beendete mit seiner "Roten" alle Hoffnungen
Mit einem überragenden Thomas Müller hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre Fans gleich im ersten WM-Spiel in Party-Stimmung versetzt. Mit dem 4:0 gegen Portugal hat die DFB-Auswahl am Montag in ihrem 100. WM-Spiel nicht nur Cristiano Ronaldo entzaubert, sondern auch bei der Titel-Konkurrenz für den erhofften "Wow"-Effekt gesorgt.


Mit seinen Personalentscheidungen erwischte DFB-Trainer Joachim Löw die Portugiesen beim Start in sein viertes Turnier auf dem falschen Fuß. Vor allem das flexible Spiel der offensiven Dreierreihe mit Mesut Özil, Müller und Mario Götze stellte die Mannschaft von Coach Paulo Bento bei brütender Hitze in Salvador da Bahia vor schier unlösbare Probleme. Aber auch die Abwehr mit vier gelernten Innenverteidigern geriet zur Freude der etwa 10.000 deutschen Fans und Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Arena Fonte Nova nie in ärgere Schwierigkeiten.

Nach der Roten Karte gegen Real-Madrid-Verteidiger Pepe, der Müller im Zweikampf mit der Hand ins Gesicht fuhr und mit dem am Boden sitzenden Münchner auch noch mit dem Kopf aneinandergeriet, war das Spiel nach 37 Minuten praktisch entschieden. Zudem mussten die Portugiesen im Laufe der Partie noch die verletzt ausgeschiedenen Hugo Almeida und Fabio Coentrao ersetzen.

Der Traumstart, der in Deutschland sofort eine Fußball-Euphorie entfachte, war für die Protagonisten in Brasilien “ein Meilenstein Richtung Achtelfinale”, wie der Dortmunder Mats Hummels, der eine schmerzhafte Oberschenkelprellung erlitt, resümierte. “Wir haben den ersten Schritt gemacht”, sagte der wenig geprüfte Torhüter Manuel Neuer. “Da fällt natürlich ein Druck ab.”

“Das war für uns ein sehr guter Auftakt. Die Mannschaft hat das wirklich sehr gut umgesetzt, was wir wollten, Ballgewinn im Mittelfeld und dann schnelles Spiel nach vorne. Auch im läuferischen Bereich hatten wir Vorteile gegenüber den Portugiesen”, war auch Löw nach dem Match rundum zufrieden – wenngleich er einräumte, dass der Platzverweis seinem Team “natürlich” in die Karten spielte. Seine Entscheidung, im Sturm vorerst auf Lukas Podolski zu verzichten, erwies sich als goldrichtig. “Durch Müller hatten wir Platz in den Zwischenräumen, und da sind Spieler wie Götze oder Özil prädestiniert, die Bälle hineinzuspielen.”

Der Dreierpack-Schütze selbst kommentierte den souveränen Auftaktsieg und seine eigene Leistung gewohnt gelassen und ortete sogar noch Steigerungspotenzial, was die Torausbeute anbelangt. “Wir hatten einige gute Konter und hätten noch höher gewinnen können, wenn wir unsere Chancen besser verwertet hätten”, sagte der Bayern-München-Profi, der nun schon bei acht WM-Toren hält.

In der Abwehr räumten Jerome Boateng, Per Mertesacker, Hummels und Benedikt Höwedes konsequent ab. Auch das zentrale Mittelfeld mit Sami Khedira, Kapitän Philipp Lahm und Toni Kroos erfüllte die Aufgabe, die portugiesischen Angriffsbemühungen im Keim zu ersticken, zur vollsten Zufriedenheit des Bundestrainers. “Was wir die ganze Spielzeit über sehr gut gemacht haben, war, dass wir Moutinho, Ronaldo oder Nani sehr gut zugestellt haben”, meinte Löw. “Wir haben eine Menge richtig gemacht”, betonte auch Boateng, der wie schon bei der EM 2012 Superstar Ronaldo im Griff hatte.

Mit einem Sieg gegen Ghana könnte nun bereits am Samstag das Ticket für das Achtelfinale quasi fix gelöst werden. “Ghana ist ein Team mit unglaublich guter Physis, mit schnellen Spielern, mit sehr guten Spielern im Konter”, beschrieb Löw die Westafrikaner, die gegen die USA trotz Feldüberlegenheit 1:2 unterlagen. “Ich glaube, dass uns Ghana bei diesen Hitzebedingungen viel abverlangen wird.”

Möglicherweise muss der Ex-Tirol- und Austria-Trainer seine Abwehr für das zweite Gruppenspiel aber erneut umbauen – auch wenn Hummels nach dem “klassischer Schlag” gegen den Oberschenkel meinte: “In zwei, drei Tagen ist das Thema gegessen. Dann würde dem Einsatz am Samstag nichts mehr im Wege stehen.”

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