Deutschland: Tote und Verletzte bei Messerattacke in Zug nach Hamburg

Nach Angaben der Bahn war der Zugverkehr zwischen Flensburg und Hamburg sowie zwischen Kiel und Hamburg beeinträchtigt.
Tote, Verletzte bei Messerattacke in Zug in Deutschland
"Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten", sagte die Polizeisprecherin. Der mutmaßliche Täter habe die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen. Den Angaben der Sprecherin zufolge wurde auch der mutmaßliche Täter verletzt. Zur Zahl der Verletzten gab es unterschiedliche Angaben - sie schwankte zunächst zwischen fünf und sieben.
Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwoch. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bisher nicht als Extremist aufgefallen. Es gab aber erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte.
Zug wurde angehalten
Wie es weiter hieß, hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen erhalten. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden, von wem könne sie noch nicht sagen. Der Mann, der mittelschwer verletzt sei, wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht.
Die Tat ereignete sich nach Angaben der Bundespolizei kurz vor 15.00 Uhr vor der Ankunft des Zuges im Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg. Der Bahnhof wurde vorerst gesperrt. Brokstedt ist eine kleine Gemeinde an der Bahnlinie zwischen Elmshorn und Neumünster.
Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke seien rund 120 Menschen in dem Zug gewesen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei in Itzehoe am Mittwochabend. "Das muss ein sehr großes Chaos gewesen sein." Nach dem Angriff wurden etwa 70 Zeugen von der Polizei befragt und betreut.
Inneninisterin von Schleswig-Holstein: "Es ist ganz furchtbar"
"Es ist ganz furchtbar. Wir sind alle völlig erschrocken und entsetzt, dass so was passiert ist", sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, dem NDR. Die Ministerin bekam die Nachricht im Landtag und beriet sich mit Ministerpräsident Daniel Günther. Sie wurde am Abend in Brokstedt erwartet.
Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: "Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung."
(APA/Red)