Die Fachpolitiker wollen die Mehrwertsteuer auf manche Lebensmittel von sieben auf 19 Prozent erhöhen, wie die Bild am Sonntag berichtete. Kritik an den Plänen kam vom Handel.
Die ernährungspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Heinen, sagte dem Blatt: Dass auf Naschzeug nur sieben Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden, ist nicht nachvollziehbar. Die Liste der unterschiedlichen Steuersätze auf Lebensmittel müsse dringend komplett überarbeitet werden. Ähnlich äußerte sich auch SPD-Gesundheitsexpertin Drobinski-Weiß: Ein ungesundes Essverhalten sollte auch finanziell unattraktiver gestaltet werden. Deswegen sollte für Knabberzeug und Süßigkeiten die volle Mehrwertsteuer gelten.
Die Pläne stoßen auch in der FDP-Opposition auf Zustimmung. Es gibt keinen Grund, warum für Trüffel und Gänsestopfleber die Steuerermäßigung gilt, und für Mineralwasser nicht, zitiert das Blatt den ernährungspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Goldmann.
Strikte Ablehnung dagegen beim Einzelhandel: Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels hält die Idee, zwischen guten und schlechten Lebensmitteln zu unterscheiden, für einen weiteren Versuch, bei den Bürgern abzukassieren. Er sagte: Es sind die Lebensgewohnheiten, die sich ändern müssen. Wenn man maßvoll konsumiert, sind solche Lebensmittel nämlich nicht ungesund. Zudem sei die Mehrwertsteuer gerade erst erhöht worden.