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Deutschland: Oktoberfest beginnt am Samstag

Auf München kommen zwei heiße Wochen zu: Mit Temperaturunterschieden von bis zu acht Grad ist es auf Volksfesten deutlich wärmer als in ihrer Umgebung, hat der Meteorologe Karsten Brandt festgestellt.

„Das gilt mit Sicherheit auch für das Oktoberfest“, belegt der Wissenschafter mit seinen Studien, was viele Besucher des größten Volksfests der Welt schon immer gedacht haben. Am kommenden Samstag wird Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) das erste von mehreren tausend Bierfässern anzapfen, die bis zum 3. Oktober geleert werden.

Dass es in diesem Jahr eine besonders heiße „Wiesn“ werden könnte, zeigen nicht nur die Wetterstudien Brandts: Auf ihrer Internet-Seite http://www.oktoberfest.de machen die Veranstalter Werbung für eine limitierte Wäsche-Edition. Die in den Farben „loden grün“ und „bayerisch blau“ angepriesenen Schlüpfer sollen helfen, dass Er und Sie im Bierzelt nicht ins Schwitzen kommen – wofür die Käufer dann 25 bis 27 Euro auf den Tisch legen müssen. Dass Mann und Frau sich am Ende eines feucht-fröhlichen Oktoberfestabends gerne an die Wäsche gehen, regt derzeit auch die Fantasien im Internet-Forum an. Mit ihrem Eintrag „Mädels suchen heiße Männer“ haben drei angebliche Schönheiten schon knapp 1.500 Interessierte zum Lesen des Angebots auf der Oktoberfest-Seite angelockt.

Doch auch wenn die kritischen Internet-Geister das Angebot der drei 20-Jährigen als Fälschung abtun, lockt die Aussicht auf einen Flirt wohl einen großen Teil der Abendbesucher auf das Festgelände, das in diesem Jahr wegen des gleichzeitig stattfindenden Zentralen Landwirtschaftsfest mit 26 statt sonst 31 Hektar etwas kleiner ausfällt. Aus dem Ausland kommen besonders die Italiener in großen Massen zum Oktoberfest. Weil der Stadt die wild parkenden italienischen Wohnmobile aber zunehmend ein Dorn im Auge sind, müssen diese sich jetzt erstmals auf deftige Strafen einstellen.

Nach einem durchzechten Abend dürften die zusätzlichen Kosten fürs Falschparken bei den meisten aber kaum noch ins Gewicht fallen. Hatten die Wirte sich im vergangenen Jahr beim Bierpreis noch zurück gehalten und das erste Mal seit Jahrzehnten auf eine Erhöhung verzichtet, schlugen sie diesmal wieder richtig zu. Mit 6,65 Euro bis 7,10 Euro verlangen sie neue Rekordpreise. Auch wer alkoholfrei durch die 14 Bierzelte kommen will, muss tief in die Tasche greifen: Ein Liter Mineralwasser kostet im Schnitt 5,55 Euro, bei Limonade sind es gleich 6,06 Euro.

Trotz der hohen Preise hoffen die Wirte darauf, wieder mehr als sechs Millionen Maß zu verkaufen. Dafür sollen die gut sechs Millionen Gäste sorgen, die in der bayerischen Landeshauptstadt erwartet werden. Nachdem im Jahr 2001 und 2002 aus Angst vor Terroranschlägen viele Besucher weggeblieben waren, ist in diesem Jahr von ähnlichen Sorgen noch nichts zu spüren.

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