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Deutschland - Neuregelung der Telefonüberwachung gebilligt

Ärzte und Journalisten dürfen unter Umständen abgehört und das Material anschließend verwendet werden.
Ärzte und Journalisten dürfen unter Umständen abgehört und das Material anschließend verwendet werden. ©dapd
Das deutsche Verfassungsgericht hat die 2008 in Kraft getretene Neuregelung der Telefonüberwachung gebilligt. Es verstoße nicht gegen das Grundgesetz, wenn Journalisten oder Ärzte unter Umständen abgehört werden dürften, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss. Außerdem sei es nicht zu beanstanden, dass der Katalog der Straftaten erweitert worden sei, bei denen eine Telekommunikationsüberwachung erlaubt sei. Die Richter wiesen damit die Verfassungsbeschwerde mehrerer Ärzte und Rechtsanwälte ab.

Die Kläger sahen sich in ihren Grundrechten verletzt, da die Änderungen ihre berufliche wie private Telekommunikation betreffe. In der Strafprozessordnung ist seit 2008 neu geregelt, wann sogenannte Berufsgeheimnisträger abgehört werden dürfen. Danach darf die Telekommunikation eines Verdächtigen mit seinem Strafverteidiger, Geistlichen, Abgeordneten niemals abgehört werden. Seit 2011 genießen auch andere Rechtsanwälte diesen Schutz. Dagegen dürfen Ärzte und Journalisten unter Umständen abgehört und das Material anschließend verwendet werden. Außerdem wurden in dem Katalog der sogenannten Anlasstaten 19 Strafbestände gestrichen, 30 jedoch wieder neu eingefügt. Des Weiteren wurde die Benachrichtigung der Betroffenen neu geregelt.

Telefonüberwachung mit Grundrechten vereinbar

All das sei mit dem Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung vereinbar, entschied der Zweite Senat unter Vorsitz des Gerichtspräsidenten Andreas Voßkuhle. Mit den Änderungen trage der Gesetzgeber dem Umstand Rechnung, dass die Verfolgung von Straftaten hohe Bedeutung habe.

(APA)

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