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Deutschland: Mehr als 350 Kilo Kokain auf Schiff

Polizei und Zoll haben in Norddeutschland 351 Kilogramm Kokain beschlagnahmt und einen internationalen Drogenhändlerring zerschlagen. Nach wochenlangen Vorbereitungen wurden am Donnerstag vergangener Woche acht Objekte unter anderem in Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen durchsucht sowie neun Verdächtige festgenommen, teilte die Polizei am Mittwoch in Hamburg mit. Die Bande soll versucht haben, große Mengen reinsten Kokains per Schiff aus Paraguay nach Deutschland zu schmuggeln.

Die 351 Kilogramm der Droge waren in Containern mit Sandsteinen versteckt. Die Menge hat nach Angaben von Zollexperten einen Schwarzmarktwert von mindestens rund 11,4 Millionen Euro, im Verkauf an Endverbraucher werden sogar noch erheblich höhere Erlöse erzielt.

Durch die Aktion sei der Aufbau einer neuen Schmuggelroute von Südamerika nach Europa verhindert worden, teilte die Polizei mit. Für die Drogenfahnder in Hamburg war es bereits der zweite spektakuläre Erfolg innerhalb weniger Monate. Mitte April hatten Polizei und Zoll im Hamburger Hafen die Rekordmenge von 1,33 Tonnen Kokain in einer Containerladung Holzbriketts entdeckt. Dies war der größte Einzelfund, den es in Deutschland jemals gab. Auch der damaligen Aktion war eine monatelange Beobachtungs- und Ermittlungsaktion vorausgegangen.

Die jetzt zerschlagene Bande hatte das Kokain in Lieferungen aus einer Sandsteinfabrik in Paraguay versteckt und über Argentinien nach Hamburg geschmuggelt. Die Hamburger Rauschgiftfahnder wurden durch einen Tipp ihrer Hongkonger Kollegen aufmerksam, die Kokain in einem Container aus der südamerikanischen Fabrik entdeckt hatten. Daraufhin fanden die Beamten auch in zwei nach Hamburg verschickten Steinlieferungen Kokain und bereiteten die Festnahme der Beteiligten sowie die Durchsuchung der von ihnen genutzten Objekte vor. Gegen vier Männer hatten sie schon vorher Haftbefehle erwirkt.

Bei der Aktion gingen ihnen auch einige mutmaßliche Mitorganisatoren der Drogentransporte ins Netz. Dazu zählte ein 53-jähriger Deutscher aus Dinslaken in Nordrhein-Westfalen, der die Container in Empfang nahm, in einer Lagerhalle in Bremerhaven unterbrachte und wiederholt Kontakt zu den Fabrikeigentümern in Paraguay aufnahm. Zudem schnappten sie zwei Paraguayer im Alter von 20 und 35 Jahren sowie einen 35-jährigen Argentinier, die offenbar das Kokain übernehmen sollten.

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