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Deutschland geht k.o.

Fußball-Vize-Weltmeister Deutschland hat am Mittwoch in Rumänien eine peinliche 1:5 (0:4)-Niederlage kassiert.

Im Vorbereitungsspiel für die EM 2004 mussten die Deutschen zweieinhalb Jahre nach dem 1:5 in der WM-Qualifikation gegen England (1. September 2001) das nächste Debakel in dieser Höhe hinnehmen. Nach vier Gegentoren in den ersten 45 Minuten blieb Bayern-München-Torhüter Oliver Kahn zur Pause in der Kabine.

48 Tage vor dem Ernstfall in Portugal gegen die Niederlande hat eines der größten Debakel der Geschichte die Zuversicht auf eine erfolgreiche Europameisterschaft zerstört. Nach einer Flut von kurzfristigen Absagen (Ballack, Baumann, Nowotny, Lehmann etc.) wurde die Elf von Rudi Völler regelrecht vorgeführt, vor allem vor der Pause betrieb Deutschland vor 15.000 Zuschauern im Stadion Stanescu Rufschädigung. Die Rumänen trafen durch Mihaita Plesan (21.), Razvan Rat (23.), Ionel Danciulescu (36./43.) und Gabriel Caramarin (84.), erst zwei Minuten vor Schluss gelang Philipp Lahm mit seinem ersten Länderspiel-Tor eine Ergebnisverbesserung (88.).

Nur zwei Mal in ihrer Länderspiel-Historie (1909 gegen England und 1913 gegen Belgien) hatte eine DFB-Elf bis zur Pause vier Gegentore hinnehmen müssen. Oli Kahn schäumte: „Für dieses Spiel gibt es überhaupt keine Entschuldigung. Da spielt es keine Rolle, dass einige Spieler kurzfristig ausgefallen sind. Das war eine absolute Blamage und ein großer Rückschlag. Ich habe da keine Worte mehr. Wir haben uns abschlachten lassen.“

Auch Rudi Völler verließ zerknittert das Stadion: „Das Ergebnis tut uns weh. Für die Leistung der ersten Halbzeit gibt es keine Entschuldigung. Natürlich war es eine Formation, die wohl nie wieder so zusammen spielen wird. Ich muss mir selbst den Vorwurf machen, dass ich nicht eher reagiert habe. Es sind einfache und amateurhafte Fehler passiert, die gnadenlos bestraft wurden. Ich muss mich bei den deutschen Zuschauern entschuldigen.“

Konsterniert mussten Völler sowie DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und Bundesinnenminister Otto Schily auf der Tribüne mitverfolgen, wie das Team in seine Einzelteile zerfiel. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Die haben ja katastrophale Fehler gemacht. Da gab es überhaupt keine Abstimmung“, wetterte Mayer-Vorfelder zur Pause. Auch Schily war fassungslos. „Das ist unglaublich, eine Riesenenttäuschung. So darf man sich nicht vorführen lassen. Es ist zwar nur ein Freundschaftsspiel, aber ein bisschen Ehrgefühl braucht es schon“, meinte der Minister.

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