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Deutschland: Fliegen wird deutlich teurer

Flugtickets werden in Deutschland in diesem Herbst deutlich teurer. Außer der Lufthansa werden 21 weitere Fluggesellschaften in Deutschland die Provisionen für Reisebüros streichen und eine so genannte Servicepauschale einführen.

Diese Gebühr muss demnach der Passagier zahlen. Sie betrage für Inland- und Europaflüge in Zukunft in der Regel 30 Euro pro Ticket, ein Langstreckenticket koste 45 Euro mehr. Die Servicepauschale werde nicht nur bei Buchungen im Reisebüro fällig, sondern auch beim Ticketdirektkauf, etwa am Flughafenschalter oder auf der Internet-Seite einer Airline.

Zu den Fluggesellschaften, die die Gebühr einführen, gehören demnach unter anderem Air France, Alitalia, British Airways, Iberia, Swiss, Delta und United. Die Einsparungen für die Airlines würden sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen. Allein die Lufthansa spare durch die Einführung der Nullprovision pro Jahr rund 100 Millionen Euro ein.

Zusätzlich verlangten einige Fluglinien in Zukunft eine Extragebühr, wenn ein Passagier statt eines elektronischen Tickets einen ausgedruckten Flugschein in Papierform haben möchte, berichtete die „Welt am Sonntag“ weiter. Bei Lufthansa, Air France und der japanischen ANA werde der Aufschlag acht Euro betragen, bei Finnair zehn Euro, bei Swiss 15 Euro.

Im Reisebüro werden Flugtickets ab Herbst wahrscheinlich noch mehr kosten als direkt bei den Fluggesellschaften. Der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalter-Verband (DRV) geht laut Zeitung davon aus, dass das Reisebüro dem Kunden zusätzlich zum 30/45-Euro-Entgelt noch eine Pauschale für eigene Dienstleistungen in Rechnung stellt. Die Reisebürokette Lufthansa City Center empfehle beispielsweise pro Ticket einen 13-Euro-Aufschlag.

Vor diesem Hintergrund sei es wahrscheinlich, dass Flugpassagiere in Zukunft verstärkt im Internet statt im Reisebüro buchten, hieß es in dem Bericht. Der DRV befürchte deshalb ein Massensterben unter den rund 4500 Reisebüros in Deutschland, die Flugscheine verkaufen. In den USA, wo die Nullprovision im März 2001 eingeführt wurde, gingen laut der American Society of Travel Agents bis heute ein Drittel von einst 33.000 Reisebüros Pleite, 55.000 Angestellte verloren ihren Job.

Internet: www.lufthansa.de

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