Der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck besucht am Dienstag Österreich. Als besonders von russischen Gaslieferungen abhängige Länder, möchten Österreich und Deutschland ihre Zusammenarbeit verstärken, etwa in bilateraler und europäischer Kooperation beim schnellstmöglichen Ausstieg aus russischem Gas, der Erschließung alternativer Quellen und dem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energie, teilte das Büro von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit.
Deutscher Wirtschaftsminister Habeck besucht Österreich
Just Kogler kann nun aber aufgrund eines positiven Corona-Tests nicht am Programm teilnehmen, teilte sein Büro später am Montag noch mit. Damit findet nur das bilaterale Gespräch mit Parteikollegin Klimaschutzministerin Leonore Gewessler am Dienstagvormittag statt, jenes mit Kogler entfällt. Dann findet ein gemeinsamer Pressetermin mit dem deutschen Grün-Politiker im Klimaschutzministerium statt. Anschließend besichtigen Habeck und Gewessler eine der stärksten Großwärmepumpen Mitteleuropas im Kraftwerk Simmering.
Treffen mit Ministern und Bundespräsidenten
Am Nachmittag trifft Habeck Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher sowie Europaministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP). Den Abschluss des eintägigen Besuchs bildet eine Unterredung mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Nordstream 1: Hoffnung auf weitere Gaslieferungen aus Russland
Erst am Montag gaben Deutschland und Tschechien in Prag bekannt, ein Gas-Kooperationsabkommen zu planen. "Wir helfen uns gegenseitig bei der Gasversorgung", sagte Habeck in Prag. Indes hofft der deutsche Wirtschaftsminister doch auch noch auf weitere Gaslieferungen aus Russland, wenn die Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nordstream 1 beendet sind. "Ich habe keine geheime Information, weder in die eine noch in die andere Richtung", sagte der Grünen-Politiker am Montagabend in einem Interview mit dem deutschen Sender der ARD. "Die Möglichkeit besteht. Die Chance, dass es nicht so kommt, ist auch da. Wir werden abwarten müssen."
Über die zuletzt wichtigste Route für russisches Erdgas nach Deutschland wird seit Montag nichts mehr geliefert. Nach Angaben der Nord Stream AG sollen die Arbeiten bis zum 21. Juli dauern. In diesen zehn Tagen werde kein Gas durch die Pipeline nach Deutschland befördert, hieß es. Die Sorge, dass Gas im Herbst und Winter knapp wird, ist groß - auch in Italien, Österreich und anderen europäischen Ländern.
(APA/Red)