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Deutscher Wanderer überlebte fast drei Wochen in Australiens Wildnis

Der 26-jährige Wanderer, Daniel Dudzisz, ernährte sich laut eigenen Angaben von Fliegen.
Der 26-jährige Wanderer, Daniel Dudzisz, ernährte sich laut eigenen Angaben von Fliegen. ©EPA
Ein deutscher Tourist hat fast drei Wochen in der australischen Wildnis überlebt. Dem 26-jährige Wanderer war nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen der Weg in die Zivilisation abgeschnitten, berichtete die Polizei am Freitag. Er gab an, dass er sich während dieser Zeit von Fliegen ernährt habe.

Ein Autofahrer sammelte den Mann bei Windorah rund 1.200 Kilometer westlich der Ostküstenstadt Brisbane am Donnerstag ein und brachte ihn in den Ort. Der Deutsche verschwand aber gleich wieder – er habe medizinische Versorgung abgelehnt und weiter wandern wollen, berichtete die Polizei. Er war weder auf sozialen Netzwerken noch von lokalen Reportern für eine Stellungnahme aufzutreiben.

Tagelange Suche

Der Deutsche war Informationen der Polizei zufolge am 17. Februar in Windorah losgewandert. Er sei für einen längeren Busch-Aufenthalt nicht ausgestattet gewesen und brauchte auch Medikamente, die eigentlich kühl gehalten werden müssen. Die Polizei suchte tagelang mit einem Großaufgebot und Aufrufen im Radio nach ihm.

Der Aufwand gehöre zur üblichen Arbeit, sagte eine Polizeisprecherin. Von einem neuen gefährlichen Abenteuer könne er nicht abgehalten werden. “Wenn er wieder vermisst wird, werden wir wohl wieder nach ihm suchen”, sagte sie. “Wir hoffen, er hat seine Lektion gelernt.”

4.000 Kilometer langer Fußmarsch geplant

Die “Brisbane Times” hatte den Mann vor wenigen Tagen als skurrilen Typen dargestellt. Sie berief sich auf ein Interview, das er Anfang Februar, vor seinem Verschwinden, der Zeitung “Warrengo Watchman” gegeben habe. Darin habe der Deutsche erzählt, Wandern im Outback sei für ihn nach zwei Jahren Obdachlosigkeit kein Problem. Er wolle 4.000 Kilometer bis zum Uluru, dem Berg in der Mitte Australiens, marschieren.

Die Bauern in der Umgebung, die als Freiwillige tagelang bei der Suche halfen, seien nicht gut auf den Mann zu sprechen, sagte ein Polizeisprecher der Zeitung. Der Deutsche habe aber wenigstens versprochen, künftig in der Nähe von Straßen zu bleiben.

Kein Einzelfall

Die australische Polizei warnt immer wieder vor schlecht vorbereiteten Ausflügen ins Outback. Das Terrain ist unwegsam und die Orientierung schwierig. In manchen Gegenden ist die nächste Straße Hunderte Kilometer entfernt. Es gibt kaum Schutz vor der sengenden Sonne – oder heftigen Regenfällen. Erst im Jänner war ein Einheimischer 28 Tage verschollen, der sich nahe seiner Heimatstadt Chillagoe rund 200 Kilometer westlich von Cairns verlaufen hatte. Er aß Schmetterlinge und Früchte um zu überleben.

(APA/dpa)

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