Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte handelt es sich um eine Person mit psychischen Problemen. Er wollte die Aufmerksamkeit auf sich lenken und dem Papst nicht schaden, hieß es.
Der Mann wurde nach seiner Festnahme mehrere Stunden lang von dem vatikanischen Richter Gianluigi Marrone vernommen. Danach wurde er in ein Spital eingeliefert, dessen Adresse nicht bekannt gegeben wurde. Nach Angaben des vatikanischen Sprechers Pater Federico Lombardi wurde er von Psychiatern untersucht. Er sei offenkundig verwirrt erschienen, so Lombardi.
Nach dem Zwischenfall verlief die Generalaudienz, an der sich über 35.000 Gläubige beteiligten, reibungslos. In seiner Ansprache erwähnte der Papst den Vorfall nicht. Bei der Generalaudienz drängte der Papst zum heutigen Auftakt des G8-Gipfels in Heiligendamm abermals die reichsten Industrienationen der Welt dazu, ihre Hilfszusagen für Not leidende Länder einzuhalten. 1981 hatte ein Attentäter auf dem Petersplatz auf Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. geschossen und diesen fast getötet. Die Hintergründe des Papst-Attentats sind bis heute nicht geklärt. Der Schütze, der Türke Mehmet Ali Agca, saß in Italien 20 Jahre im Gefängnis, bevor er vom damaligen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi im Juni des Jahres 2000 begnadigt wurde. Heute sitzt Agca im Hochsicherheitsgefängnis von Kartal im asiatischen Teil Istanbuls wegen des Mordes an einem türkischen Journalisten.