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Deutscher Ex-Minister Guttenberg in Wien

Ex-Minister mit Selbstironie
Ex-Minister mit Selbstironie
Es braucht schon einiges, damit der deutsche Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wieder öffentlich auftritt. Eine Diskussion am Dienstagabend in Wien über die Zukunft Europas und der USA war offenbar Anlass genug. Bei einem öffentlichen Gespräch mit Außenminister Spindelegger ließ er offen, ob er wieder in die Politik zurückkehren werde.


An Selbstironie mangelte es dem Ex-Minister nicht. Guttenberg kehrte der Politik 2011 den Rücken, nachdem aufflog, dass seine Doktorarbeit plagiiert war. Er müsse nun aufpassen, in seinen Ausführungen nicht zu sehr wie ein Professor zu klingen, so Guttenberg. Außerdem versprach er “heute nicht in Fußnoten zu reden”.

Auf Einladung des Kurier und des Außenministerium war besonders die gegenwärtige Krise Thema. “Die Deutschen haben gelernt: Egal welche Lösung es sein wird – sie wird teuer”, sagte Guttenberg. Das sei aber nicht zwangsläufig ein Problem. Deutschland sei lange Zeit Nutznießer der Krise gewesen. Wenn man das den Menschen klar macht, seien sie auch eher gewillt Hilfsgelder mitzutragen, so der Ex-CSU-Minister.

Für Anti-Euro und Anti-Europa Bewegungen hatten beide erwartungsgemäß kaum gute Worte. Spindelegger rechnet im kommenden Wahlkampf bei diesen Themen mit einigem Populismus. Guttenberg bezeichnete die Euro-Spektiker der “Alternative Deutschland” als “Stachel im Fleisch einiger etablierter Parteien”, die die Wahl empfindlich beeinflussen könnten, selbst wenn sie nicht in den Bundestag kommen.

Guttenberg lebt nun in den USA. Dort gehen die Menschen ganz anders mit der Krise um. “Der Tenor lautet: Wir holen uns da wieder raus. In Europa herrscht hingegen immer wieder Untergangsstimmung”, so Guttenberg.

Die Gesprächspartner begrüßten die Idee eines Freihandelsabkommens mit den USA. Das Abkommen sei eine Möglichkeit für Europa, sich global wirtschaftlich zu positionieren, so Guttenberg. “Österreich und Europa müssen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien aufholen, denn es wird hart”, ergänzte Spindelegger.

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