Dies wäre eine “Abstimmung mit den Füßen”, mit der man der dänischen Regierung zeigen könnte, was man von ihrer Politik halte zitierte das deutsche Boulevardblatts (Online-Ausgabe) den hessischen Europaminister. Die dänischen Grenzbehörden begannen am Dienstag mit den angekündigten, stichprobenartigen Kontrollen.
Die Deutschen machen bei weitem die größte Urlaubergruppe in Dänemark aus. 2010 waren laut dänischem Statistikamt 12 von 42 Millionen aller in Dänemark registrierten Übernachtungen Deutsche.
Stichwort: Das Schengen-Abkommen
Das Abkommen wurde im Juni 1985 in der luxemburgischen Stadt Schengen zunächst von Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichnet. Der Schengener Raum wurde schrittweise auf fast alle EU-Mitglieder ausgeweitet. Italien unterzeichnete das Abkommen 1990, Spanien und Portugal 1991 und Griechenland 1992. Österreich trat dem Schengen-Abkommen im März 1995 bei.
Dänemark, das nun die Grenzkontrollen wieder einführen will, trat dem Abkommen zusammen mit Finnland und Schweden 1996 bei. Island und Norwegen kamen ein Jahr später als Nicht-EU-Mitglieder hinzu, die Schweiz im Jahr 2004. 2007 folgten die osteuropäischen Länder Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowenien und Slowakei. Liechtenstein macht seit 2008 bei Schengen mit.
Abschaffung der Personenkontrollen
Kern des Schengen-Abkommen ist die Abschaffung der Personenkontrollen an den Binnengrenzen. Außerdem haben sich die Mitgliedsstaaten auf gemeinsame Richtlinien geeinigt, in denen der Grenzübertritt an den Außengrenzen geregelt ist. Die Schengen-Staaten haben auch ihre Visa- und Einreise Bestimmungen für Kurzaufenthalte angeglichen. Verbessert wurde weiters die Zusammenarbeit von Polizei und Justiz. So dürfen beispielsweise Fahnder grenzüberschreitend Verdächtige verfolgen.
Die wichtigste Maßnahme zum Ausgleich für den Wegfall der Binnengrenzkontrollen ist das Schengener Informationssystem (SIS). Es handelt sich dabei um eine Datenbank für die Fahndung nach Personen und Gegenständen. Straßburg ist Sitz der SIS-Zentrale; sie bildet die Verbindungsstelle zu den nationalen Behörden. Derzeit sind fünfzehn Schengen-Staaten angeschlossen. APA