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Deutscher droht Todesstrafe

Einer 23-jährigen Deutschen droht in Singapur die Todesstrafe wegen Drogenhandels. Die Frau soll mit zwei Männern aus Singapur zusammengearbetet haben.

Nach Polizeiangaben arbeitete die Frau mit zwei Männern im Alter von 33 und 21 Jahren aus Singapur zusammen. Die drei sollen Bars und Nachtklubs von einem kleinen Geschäft aus mit Drogen beliefert haben. Sie waren am Mittwoch festgenommen worden.

Bei einer Gerichtsanhörung am Freitag wurden die drei offiziell des Drogenhandels beschuldigt. Die junge Frau, deren Name mit Julia Susanne Bohl angegeben wurde, brach dabei in Tränen aus. Vertreter der deutschen Botschaft waren anwesend und haben Bohl Unterstützung zugesagt, wie ihr Anwalt Michael Yu mitteilte. Eine weitere Anhörung soll am 22. März stattfinden.

Bei einer Razzia in dem Geschäft wurden 687 Gramm Cannabis, 60 Ecstasy-Tabletten, 30 Gramm eines Anästhetikums und 34 Gramm eines Metamphetamins beschlagnahmt, wie das Zentrale Rauschmittelamt erklärte. Die Polizei habe die Studentin seit Anfang Februar überwacht. Nach ihrer Festnahme seien weitere sechs Frauen und drei Männer festgenommen worden, die alle aus Singapur stammten. Die Deutsche und die zwei 33- und 21-jährigen Männer gelten als Köpfe des Drogenrings.

Die deutsche Botschaft in Singapur wurde am Donnerstag über die Festnahme informiert, wie eine Sprecherin erklärte. Botschaftsvertreter hätten die Beschuldigte aufgesucht und ihr bei der Suche nach einem Anwalt geholfen.

Der asiatische Stadtstaat liegt in der Nähe bedeutender Drogenanbauregionen, hat aber eine der niedrigsten Raten von Drogenmissbrauch und ist bekannt für seine strengen Antidrogengesetze. Für Drogenhändler ist die Todesstrafe vorgeschrieben. Von 1991 bis 2000 wurden nach offiziellen Statistiken 247 Menschen wegen Drogenvergehen gehängt.

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