Das Auswärtige Amt berichtete am Montag, der auf 2006 zurückgehende Fall von Kindesentziehung werde vor einem guatemaltekischen Gericht entschieden. Die deutsche Botschaft begleite den 40-jährigen Berliner Arzt in dem Verfahren.
Die Ehefrau des Mediziners war vor 21 Monaten mit der Tochter von einem Italienurlaub nach Großbritannien nicht zurückgekehrt, wo der seinerzeit dort beschäftigte Vater wartete. Ein britisches Gericht habe dem Vater das Recht zur Bestimmung des Aufenthalts seiner Tochter zugebilligt, sagte Außenamtssprecherin Julia Gross.
In die Suche nach der womöglich mit falschen Papieren untergetauchten Mutter war den Angaben zufolge auch die deutsche Botschaft in Rom eingeschaltet. Die Suche wurde auch auf andere Länder ausgedehnt.
Die Spur nach Guatemala wurde nach Medienberichten allerdings erst durch eine Erzieherin aus Österreich heiß, die das Mädchen aus einem Kindergarten in Guatemala kannte. Dort ging es nach einem Bericht der “Bild”-Zeitung auf eine Privatschule, während die Mutter als Kinderpsychiaterin misshandelte Kinder betreute. Sie soll Luna beigebracht haben, dass sie sich beide verstecken müssten und dass der Aufenthaltsort geheim sei. Die Tochter habe während dieser Zeit meist spanisch gesprochen und ihre Muttersprache Deutsch in Teilen verlernt.