Deutscher Altkanzler Gerhard Schröder zu Silvester 2019/20 in Wien

Körperlich hält sich der frühere Regierungschef nach eigenen Worten mit Arbeiten und Golfspielen in Form. "Wenn man neun Loch spielt, ist man zwei Stunden an der frischen Luft, und fünf, sechs Kilometer sind es immer", sagte er. "Mit Bällesuchen kann es auch mal deutlich mehr sein." Die Arbeit sei für ihn ein "Lebenselixier", das ihn auch geistig fit halte. "Ohne Arbeit wäre ich unzufrieden, und das wäre ja auch nicht schön für die Menschen in meiner Umgebung", sagte Schröder.
Nach seinem Abschied aus dem Berliner Kanzleramt im Jahr 2005 trat der schon während seiner aktiven Zeit als "Genosse der Bosse" verspottete Politiker vor allem in der Öl- und Gasbranche in Erscheinung. So war er Aufsichtsratschef beim Unternehmen Nord Stream, das eine Gasleitung von Russland durch die Ostsee nach Deutschland plant. 2017 wurde er zum Aufsichtsratschef des russischen Energiekonzerns Rosneft gewählt, was angesichts der Sanktionen der EU gegen Russland für Empörung sorgte. Bei seinen Parteifreunden ist er auch wegen der umstrittenen Sozialreformen der Agenda 2010 ("Hartz IV") unbeliebt. Schröder stand sieben Jahre lang an der Spitze der ersten rot-grünen deutschen Bundesregierung.
(APA/Red.)