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Deutsche Wirtschaft hofft auf Aufträge im Irak

Die deutsche Wirtschaft hat die Kehrtwende der US-Regierung in der Vergabepolitik für Irak-Aufträge begrüßt. Die Marktöffnung halte für deutsche Unternehmen große Möglichkeiten bereit.

„Insbesondere für die großen Firmen, die im Irak bereits Referenzobjekte haben“, sagt Jochen Münker, Leiter des Referats Nah- und Mittelost beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe).

Deutsche, französische oder kanadische Firmen hatten sich nach einer umstrittenen Maßgabe des Pentagons in einer ersten Vergaberunde nicht als Generalunternehmer für Aufträge aus einem Gesamtpaket von 18,6 Mrd. Dollar (14,6 Mrd. Euro) bewerben können. Möglich war nur die Beteiligung als Subunternehmer.

Am Dienstag hatten die USA signalisiert, dass sich voraussichtlich auch Firmen aus Kanada in einer zweiten Vergaberunde als Hauptbieter beteiligen könnten. Ob dies auch für Deutschland und Frankreich möglich sein soll, ist nach US-Regierungsangaben noch offen.

Von den 18,6 Mrd. Dollar sollten bis zum 1. Mai in einer ersten Runde fünf Mrd. Dollar für Investitionen in die Wasser-, Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastruktur vergeben werden, berichtete das „Handelsblatt“. Zum Zuge kämen vor allem US-Firmen wie Bechtel. Ab Mai gehe es um eine zweite Tranche über 4,5 Mrd. Dollar.

Nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten könnten hiervon auf deutscher Seite allen voran die Münchener Siemens AG profitieren, hieß es in dem Bericht. Sie blicke auf lange Erfahrung im Kraftwerksbau im Irak zurück und sei schon jetzt mit der Instandsetzung bestehender Kraftwerke im Irak befasst. Im Nordirak ist der Konzern als Unterauftragnehmer einer kuwaitischen Telekomgesellschaft am Aufbau eines Telefonnetzes beteiligt.

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