GDL-Sprecherin Gerda Seibert sagte am Dienstag der AP, es sei nicht hundertprozentig sicher, dass das Treffen stattfinde. Sollten die Gespräche scheitern, könnten die Lokomotivführer bereits am Donnerstag wieder in den Ausstand gehen.
Im Fall weiterer Streiks müsse die GDL aber befürchten, die Sympathie der Bahnkunden zu verlieren, sagte Schell in der ARD. Das Bahnangebot vom Montag lehne sich an das an, was das Unternehmen bereits vor vier Wochen gemacht habe, kritisierte Schell. Wenn man uns heute ein solches Angebot übergibt, dann zerstört man schlicht und einfach die Basis für Tarifverhandlungen, und dann müssen wir daraus schließen, dass die Bahn uns in einen Arbeitskampf treibt, sagte Schell. Das neue Bahn-Angebot habe nichts mit dem zu tun, wofür wir in die Tarifverhandlungen gegangen sind.
Schell versicherte, die GDL wolle nicht streiken, sondern verhandeln: Wir wollen am Mittwoch mit der Bahn noch ein Gespräch führen über viele Zweifelsfragen, die in ihrem Papier drinstehen. Und wenn dieses Gespräch dann die Grundlage bietet für Verhandlungen, werden wir selbstverständlich die Verhandlungen aufnehmen, und während wir verhandeln, werden wir nicht streiken, erklärte Schell. Am Mittwoch werde daher auf keinen Fall gestreikt.
Die Bahn hatte der GDL am Montag ein neues Tarifangebot vorgelegt. Der Konzern bietet nach eigenen Angaben zusätzlich zum bisherigen Angebot eine Einmalzahlung von 2.000 Euro für bereits in diesem Jahr geleistete Mehrarbeit an. Außerdem sprach das Unternehmen von einem eigenen Tarifvertrag. Die GDL bewertete dies jedoch anders.