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Deutsche brauchen Punkt

Für die Fußball-EM vom 12. Juni bis 4. Juli 2004 stehen Gastgeber Portugal, Frankreich, Tschechien, Schweden und Bulgarien als Teilnehmer fest. Am Samstag werden sechs Direkt-Tickets vergaben, für die sich 13 Mannschaften bewerben.

Der große Schlager steigt dabei in Istanbul, wo die Türkei die Engländer empfangen. Einen Tag vor diesem entscheidenden Spiel wurde die englische Nationalelf, die einen Punkt für den Gruppensieg benötigt, von weiteren Turbulenzen erschüttert. Eine Zeitungsmeldung, wonach Teamchef Sven-Göran Eriksson unabhängig vom Ausgang sein Amt niederlegen wolle und einen Vorvertrag für Chelsea unterschrieben haben soll, versetzte das Mutterland des Fußballs nach der Nichtberücksichtigung von Rio Ferdinand und der Verletzung von Michael Owen noch einmal in helle Aufregung. Die Unruhe im Lager des Gegners kommt den Türken gerade recht. “Die Probleme Englands machen uns glücklich”, sagte Trainer Senol Günes.

Weit ruhiger geht es im deutschen Nationalteam zu, das aber freilich auch die weit leichtere Ausgangsposition hat. Ein Punkt im Heimspiel gegen Island reicht den Mannen von Rudi Völler für das Ticket für Portugal. Die Isländer haben eine mögliche Sensation noch nicht abgeschrieben. “Wir wollen Geschichte schreiben, nicht nur für Island, sondern für alle kleinen Länder. Wie werden für unser Land kämpfen”, tönt Runar Kristinsson.

Zum “wichtigsten Spiel des Jahrzehnts für Griechenland” hat Otto Rehhagel die Partie gegen Nordirland erklärt, in der die Hellenen alle Zweifel an ihrer ersten EM-Teilnahme seit 23 Jahren ausräumen würden. Nur ein griechischer Punktverlust würde Spanien wieder die Chance zur Direkt-Qualifikation eröffnen.

Die Möglichkeit, sich erstmals für ein internationales Turnier zu qualifizieren, lässt in Bosnien-Herzegowina (mit Bregenz-Keeper Tolja und Kärnten-Verteidiger Papac) das Fußball-Fieber steigen. Mit einem Sieg über Dänemark in Sarajewo würde das Team von Trainer Blaz Sliskovic in Gruppe zwei die Skandinavier und Rumänien hinter sich lassen und von Platz drei an die Spitze stoßen.

Nur noch eine Pflichtaufgabe hat Italien zu bewältigen, um das EM-Ticket zu lösen. Dennoch warnt Giovanni Trapattoni seine Spieler eindringlich vor Überheblichkeit. “Aserbaidschan schlägt man nicht mit Worten”, appellierte der “Maestro” vor dem Duell mit dem Tabellenletzten der Gruppe neun. Auf einen Ausrutscher der “Azzurri” spekulieren die Waliser, die vor dem Duell mit Serbien-Montenegro in der Tabelle nur einen Zähler zurückliegen.

In Gruppe vier könnte Lettland mit einer Sensation auswärts gegen die bereits qualifizierten Schweden die Playoff-Teilnahme ebenso schaffen wie die von Ex-ÖFB-Teamchef Otto Baric betreuten Kroaten mit einem Heimerfolg gegen Gruppensieger Bulgarien.

Link zum Thema:
UEFA.com

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