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Deutsch als Voraussetzung für Schuleintritt?

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ)
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ©APA
Wäre es richtig, Kinder erst am Unterricht teilnehmen zu lassen, wenn Sie ausreichende Deutschkenntnisse haben?

Mit dem Thema Sprachförderung ist bei der Regierungsklausur wieder ein altes Streitthema zwischen ÖVP und SPÖ akut geworden: Trotz eines gemeinsamen Papiers werden dessen Inhalte von beiden Parteien anders interpretiert – die ÖVP sieht sich in ihrer Forderung nach “Deutsch vor Schuleintritt” bestärkt, die SPÖ verweist dagegen auf die offizielle Formulierung “Deutsch vor Regelunterricht”.

Im Regierungspapier heißt es zum Thema “Bildung und Integration” unter dem Punkt “Deutsch vor Regelunterricht”: “Schülerinnen und Schüler mit Sprachdefiziten sind, insbesondere im Ballungsraum, in vorbereitenden Klassen in der Sprache fit zu machen, damit der schnellstmögliche Eintritt in das Regelschulsystem gewährleistet werden kann. Hierbei wird schulautonom auf das Umfeld (Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, Bildungsverbünde von mehreren Schulen in Ballungsräumen etc.) Bedacht genommen.”

Die ÖVP sieht sich durch den Verweis auf “vorbereitende Klassen” in ihrer Forderung bestätigt, Schüler mit Sprachproblemen zunächst in eigenen Klassen auf die Teilnahme am Regelunterricht vorzubereiten. Für Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die sich gegen separate Klassen ausgesprochen hatte, kommt das aber nur temporär infrage: Es könne schon sinnvoll sein, Kinder in Gruppen eine Zeit lang aus der Klasse für die Sprachförderung herauszulösen. “Insgesamt ist aber meine Auffassung: Kinder sollen im Klassenverband sein und nur punktuell herausgenommen werden”, so die Ministerin im Ö1-“Mittagsjournal”. Das sei auch jetzt schon für außerordentliche Schüler möglich.

Fortgesetzt wird die Diskussion in der Bildungsreform-Arbeitsgruppe der Regierung, an die das Papier weitergeleitet wird. Auch einen Ausweg skizzierte Heinisch-Hosek bereits ansatzweise: Das Thema könnte in die Autonomie der Schulen fallen, die ohnehin ausgebaut werden soll. “Man kann nicht zentral sagen, ich will dieses oder jenes – das wird jede Schule am besten wissen.

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