Multitalent Martin Meusburger engagiert sich für Menschen in und außerhalb der Gemeinde.
Lehrer, Bergführer, Trainer, Mentor. Martin Meusburger aus Egg ist zweifelsohne ein Mann mit Führungsqualität. Die Liste aller ehrenamtlichen Tätigkeiten die Meusburger zum Wohl der Allgemeinheit ausübt ist lang. Vor kurzem durfte sich Martin Meusburger, der neben seinem Lehrberuf an der Berufsschule in Bregenz (Bereich Blechtechnik) als Trainer und Mentor der erfolgreichsten österreichischen Dachdecker und Spengler agiert, über einen ganz besonderen Erfolg freuen. In Nordirland (Belfast) konnte sich das österreichische Steildach-Team mit Michael Perwein (Altenmarkt im Pongau/Salzburg), Alexander Sandholzer (Koblach/Vorarlberg) und Mentor Martin Meusburger bei der 23. IFD-Weltmeisterschaft der “Jungen Dachdecker” den hervorragenden dritten Platz sichern. Die Konkurrenz war stark: zwölf internationale Teams kämpften um den begehrten Titel. Die Ausführung zweier Modelldächer, das eine wurde mit walisischem Schiefer und das andere mit Betondachsteinen eingedeckt, brachte Bronze.
Nie bereut
Dass er seinen Beruf als selbständiger Dachdecker- und Spenglermeister vor 11 Jahren aufgab, bereut Meusburger nicht. “Ich kann meine Erfahrung und die Freude am Handwerk heute an die Jugend weitergeben. “Meine Tätigkeit an der Berufsschule lässt mir insbesondere im Sommer viel Spielraum.” Und wenn er nicht an der Schule lehrt, ist Martin meistens in der freien Natur anzutreffen.
Bergrettung
Als Ausgleich zu seinem Beruf widmet er einen großen Teil seiner Freizeit der Bergrettung. Seit 1999 bis heute, ist er als Alpinausbildner bei Landes- und Gebietsstellenkursen der ÖBRD Vorarlberg in Fels- und Eiskursen sowie in Winterkursen tätig. Seit 2003 ist er Mitglied im Ausbildungskernteam. Nach dem tragischen Unglück von Bartle Meusburger übernahm er 2007 dessen Amt als Landesausbildungsleiters der ÖBRD. Seit Mai dieses Jahres ist der Egger Stellvertreter des Ausbildungsleiters. “Ich arbeite gern mit Menschen, egal welchen Alters”, erklärt Martin Meusburger, dem eine solide Grundausbildung von Bergrettern und Alpinausbildnern ganz besonders am Herzen liegt.
Alpenverein
Mit 18 Jahren leitete er bereits die Jungmannschaft des Alpenvereins Egg. Eine sehr positive und lehrreiche Zeit. “Mit meinen Freunden gingen wir oft an unsere Grenzen, machten Erstbegehungen und biwakierten mitunter unfreiwillig”, erinnert sich der 45-Jährige. “Da musste der Schutzengel oft aktiv werden, jedenfalls hätte man zu Hause nicht alles wissen dürfen”, lacht Meusburger. Mit 33 Jahren absolvierte er die Ausbildung als Bergführer, welche als höchste Qualifikation im Bergsport gilt. “Bei jedem Kurs ist man auch Beschenkter”, ist Meusburger überzeugt. Seit vielen Jahren leitet er für die Initiative Sichere Gemeinden die Skitourenkurse. “Wenn ich anderen etwas beibringe, lerne ich in diesem Zuge meistens auch etwas Neues”.
Erlebnispädagogik
Seine schönsten Erlebnisse als Ausbildner hatte Martin Meusburger mit einer Gruppe behinderter Menschen in Kärnten. Als Erlebnispädagoge mit integrativer Zusatzqualifikation des Österreichischen Alpenvereins war er als Projektleiter von “Handy-Cap 2008” eine Woche mit Mitgliedern der Diakonie Kärnten (Wohlfahrtsorganisationen im Süden Österreichs) in der freien Natur unterwegs. “An diesem Projekt faszinierte mich, was mit Menschen, trotz deren geistiger und körperlicher Beeinträchtigung alles möglich ist”, so Meusburger. “Wir haben gefischt, am Feuer gekocht, im Freien geschlafen, Tagesreflexionen gemacht, geklettert und Kajak gefahren. Hier zählte nur der Teamgedanke.” AK
Zur Person:
Martin Meusburger
Wohnhaft: Egg, Stadlermöser,
Geboren: 9. Mai 1965
Beruf: Lehrer, Berg- und Skiführer
Familie: Verheiratet mit Edith, drei Kinder
Hobby: “Im Freien unterwegs sein.”