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Der Statuen-Schmuggler

Er wollte ein Schmuggler Marke "besonders keck" sein: Ein Türke hatte vor, Antikes durch Österreich schmuggeln ...

Mit Erfolg “fremd gegangen” sind kürzlich die Suchtgiftexperten der Sondereinsatzgruppe des Zollamtes Wels: Statt der üblichen Drogen spürten sie eine antike römische Statue auf, die ein Türke über Österreich nach Deutschland schmuggeln wollte.

Die Beamten hatten bei dem türkischen Lkw eine Routinekontrolle auf der Suche nach Drogen durchgeführt. Dabei fielen ihnen geringfügige bauliche Veränderungen im Bereich des Führerhauses des Lkw auf. Bei der weiteren Untersuchung wurde ein Hohlraum entdeckt, in dem sich die etwa 60 Zentimeter große Statue aus weißem Marmor befand.

Sachverständige des Kunsthistorischen Museums Wien wurden eingeschaltet, für diese Experten war bald klar: Es handelte sich um eine aus der Antike stammende römische Figur – einen männlichen Torso – im Wert von rund 150.000 bis 200.000 Schilling. Der türkische Lkw-Lenker gab zu, die Statue von Schmugglern in Rumänien übernommen zu haben, um sie zu einem deutschen Sammler zu bringen. Für den “Transport” des wertvollen Stückes sollte der Türke 14.000 Schilling bekommen.

Nun laufen die Dinge allerdings anders: Der Lkw-Lenker muss 30.000 Schilling Strafe zahlen, die Figur wurde außerdem für verfallen erklärt. Er kann sie allerdings von der Republik Österreich zum Preis von 200.000 Schilling zurückkaufen. Dabei hätte sich der Türke den gesamten Ärger ersparen können – bei entsprechender Deklaration und Bezahlung der Einfuhrumsatzsteuer hätte er die Figur legal durch den EU-Raum transportieren können, hieß es seitens des Zolls.(1.9.99)

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