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Der smarte "General" der deutschen FDP wirft alles hin

Christian Lindner tritt ab.
Christian Lindner tritt ab. ©EPA
Niemand hatte bei den deutschen Freidemokraten eine solche Blitzkarriere gemacht. Kaum jemand wurde bei den Liberalen so uneingeschränkt mit dem Etikett "Hoffnungsträger" versehen. Jetzt ist Christian Lindner als FDP-Generalsekretär zurückgetreten.

 Als nach der Bundestagswahl 2009 das gesamte Führungspersonal der Bundespartei in Regierungsämter strebte, machte der damalige FDP-Chef Guido Westerwelle den Bundestagsabgeordneten zum Nachfolger von Generalsekretär Dirk Niebel. Dieser war Entwicklungshilfeminister geworden.

Junger Hoffnungsträger

Mit 31 Jahren war Lindner sehr jung, als er im April 2010 offiziell das Amt des Generalsekretärs antrat. Seine Partei steckte da bereits in einer tiefen Krise. Regierungserfahrung brachte Lindner nicht mit.

Im Jahr 2000 wurde der 1979 in Wuppertal geborene, in Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen) aufgewachsene Mann jüngster Landtagsabgeordneter in Düsseldorf, mit 25 jüngster Generalsekretär der Landespartei.

Der Parteigeneral verschaffte sich mit meist frei gehaltenen Reden durchaus Hochachtung. Obwohl von Westerwelle gefördert, wahrte Lindner stets eine gewisse Unabhängigkeit.

Lindner, der “bessere Guido”

Lindner wollte seine Partei, die derzeit in bundesweiten Umfragen unter der Parlaments-Hürde von fünf Prozent dümpelt, auch für Intellektuelle wieder attraktiv machen. Als den “besseren Guido” oder “die schöne Seite des Liberalismus” beschrieben ihn sonst eher FDP-kritische Medien. Dabei ist er alles andere als ein Sozialliberaler, seine Haltung war auch für Wirtschafts- und Neoliberale attraktiv.

Ein Zitat des früheren Porsche-Fahrers, der alte und schnelle Autos liebt, ist nun denkwürdig. Lindner zitierte gerne eine alte Rennfahrer-Regel, an die er sich halten wolle: “Man schaut immer auf den Ausgang der Kurve, nie auf die Leitplanke”.

(APA)

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