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"Der rosarote Panther“ - Edwards wird 85

©AP
Vom "Pink Panther“ kann Blake Edwards einfach nicht die Finger lassen, auch nicht mit 85 Jahren.

Der ergraute amerikanische Komödienmeister, der nächsten Donnerstag (26.7) das runde Jubiläum feiert, vertraute kürzlich dem Filmblatt “Variety“ an, dass er an einer Broadway-Version seiner berühmten „Rosaroter Panther“-Filme arbeitet. Als im vorigen Jahr Steve Martin unter der Regie von Shawn Levy den vertrottelten Inspektor Clouseau spielte und damit Peter Sellers’ Paraderolle übernahm, mischte auch Altmeister Blake wieder mit. Er schrieb an dem Drehbuch für “Der rosarote Panther“ mit.

Drei Kassenschlager, mit denen der amerikanische Regisseur Millionen Kinogänger zum Lachen brachte, machten ihn berühmt: „Frühstück bei Tiffany“ (1960) mit Audrey Hepburn auf Männerfang, “Der rosarote Panther“ (1963) mit Peter Sellers als trotteligem Detektiv und der Travestie-Streifen „Victor/Victoria“ (1982) mit Julie Andrews in doppelter Rolle als Mann und Frau. Doch Edwards sieht sich selbst viel lieber in der Rolle des Drehbuchautors.

Bei der Verleihung eines begehrten Ehrenpreises durch den Autoren- Verband 2002 sagte der Hollywood-Veteran: „Ich bin von Anfang bis Ende und für immer ein Schreiber.“ Schließlich dachte er sich die Storys und Dialoge für seine meisten Regie-Projekte selber aus. 2004 durfte er dann seinen ersten Oscar in die Hand nehmen, eine „Ehren“-Trophäe für seine mehr als 50 Jahre umspannende Karriere als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Das mit warmem Beifall gefeierte Multitalent bedankte sich bei allen “Freunden und Feinden“.

Eine Karriere in Hollywood wurde Edwards praktisch in die Wiege gelegt. Mit einem Regisseur im Stummfilmkino als Großvater und einem Produktionsleiter als Stiefvater verbrachte der Junge viel Zeit in den Filmstudios. In den 30er Jahren besuchte er die High School in Beverly Hills, und nach dem Kriegsdienst bei der US-Küstenwache versuchte Edwards ab 1942 als Schauspieler sein Glück.

Nebenbei begann er für Rundfunk, Fernsehen und Film zu schreiben. Seinen ersten Kino-Erfolg als Regisseur feierte er mit “Unternehmen Petticoat“ (1959) und gleich danach mit dem humorvollen Klassiker “Frühstück bei Tiffany“. Doch erst die Kriminalkomödie um einen legendären Diamanten machte Edwards Mitte der 60er Jahre zum internationalen Kassenstar. In „Der rosarote Panther“ und den Folgen danach schlüpfte der Schauspieler Peter Sellers bis zu seinem Tod im Jahr 1980 fünf Mal in die Rolle des tollpatschigen Inspektors.

In den 70er Jahren fand der Erfolg des Amerikaners ein plötzliches Ende. Nach mehreren Filmpleiten, darunter auch mit dem Streifen “Darling Lili“ (1970) mit Edwards’ frisch angetrauter Ehefrau Julie Andrews in der Hauptrolle, fiel der Regisseur in Hollywood in Ungnade. Enttäuscht zog er sich für einige Jahre nach England und in die Schweiz zurück, ehe ihm mit der Fortsetzung der Pink-Panther-Serie das Comeback glückte. Mit der Erotik-Satire “10 – Die Traumfrau“ machte Edwards 1979 die damals unbekannte Bo Derek über Nacht zum Star. Ellen Barkin glänzte in „Switch – Die Frau im Manne“ über einen Macho, der nach seinem Tod in den Körper einer schönen Frau verbannt wird.

Seit fast 40 Jahren ist Edwards in zweiter Ehe mit Andrews verheiratet. Das Paar adoptierte zwei Waisenmädchen aus Vietnam und zog insgesamt fünf Kinder auf. Sie habe ihre Autobiografie fast fertig, erzählte Andrews kürzlich. Nun würde sie ihren Gatten bearbeiten, endlich seine Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Bei einer Preisverleihung im Januar gab Andrews eine Kostprobe von dem trockenen Witz des Ehemannes, der die Gattin für sieben Filme vor die Kamera holte. Sein Kommentar nach einer Liebesszene: „Das war recht nett, Darling, aber ich weiß, dass du es besser kannst“.

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