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Der richtige Motorradhelm kann Leben retten

Die Gefahr von schweren Kopfverletzungen bei bereits beschädigten Helmen ist erheblich höher.
Die Gefahr von schweren Kopfverletzungen bei bereits beschädigten Helmen ist erheblich höher. ©pixabay.com (Sujet)
Helm ist nicht gleich Helm: Eine Studie belegt, dass das Risiko schwerer Kopfverletzungen bei Moped- und Motorradunfällen steigt, wenn ein beschädigter oder falscher Typ getragen wird.

Die pure Freude am Moped- oder Motorradfahren kann schnell durch einen Unfall getrübt werden. Das Tragen eines Schutzhelmes während der Fahrt ist daher Pflicht, wichtig ist jedoch auch, dass es der richtige Helmtyp ist, der Kopfschutz wirklich passt und keine Vorschäden hat.

So konnten die Forscher an der TU Graz anhand von computergestützten Simulationen zeigen, dass es viel eher zu schweren Kopfverletzungen kommt, wenn Fahrer einen bereits beschädigten Mopedhelm tragen, wie die TU am Mittwoch mitteilte.

Richtiger Motorradhelm ist überlebenswichtig

Der Helm kann in vielen Fällen zumindest einen Teil der Aufprallenergie absorbieren und somit die Schwere der Verletzung verringern. "Erfolgt ein weiterer Aufprall an derselben Stelle, steigt die Gefahr von schweren Kopfverletzungen um bis zu 19 Prozent. Grund dafür ist die Schaumstruktur im Inneren des Helms, die sich bei einem Aufprall stark deformiert, um Energie abzubauen. Dieser Energieabbau ist aber nur einmal möglich", erklärte dazu Desiree Kofler vom Institut für Fahrzeugsicherheit. Die Tests an der TU Graz zeigten, dass die Deformation auch auftritt, wenn der Helm nach einem Aufprall äußerlich vollkommen unbeschädigt wirkt.

Ausdrücklich wurde auch davor gewarnt, statt eines Mopedhelms einen Motocross-Helm zu tragen. Solche haben einen nach vorne ragenden Kinnschutz, der beim Motocross-Fahren für eine verbesserte Luftzufuhr sorgt. In den Versuchen und Simulationen habe sich aber gezeigt, dass gerade dieser Kinnschutz wie ein Hebel wirkt und bei einem Aufprall die Drehung des Helms begünstigen kann. In der Folge kann es bei einem Sturz zu stark erhöhten Belastungen im Bereich der Halswirbelsäule kommen - speziell, wenn der Helm zu eng am Kopf sitzt.

Optimale Passform wichtig: Helm immer anprobieren und testen

"Die optimale Passform eines Sturzhelms ist grundsätzlich extrem wichtig", erklärte ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer. Beim Helmkauf sollte keinesfalls auf das Probieren verschiedener Größen verzichtet werden, da der Kopfschutz weder zu locker noch zu fest sitze sollte.

"Wir raten dazu, vor dem Kauf eine Probefahrt zu machen und den Helm in der Praxis zu testen. Nur so kann man feststellen, ob er auch wirklich passt", stellte Darnhofer klar. Neben dem Kopf sind vor allem die Arme und Beine der Zweiradfahrern besonders verletzungsgefährdet. Der ÖAMTC-Experte rät daher zu festem Schuhwerk, Handschuhen sowie langen Hosen und langen Ärmeln und noch besser einer Mopedjacke, um oberflächliche Verletzungen zu minimieren.

(APA/Red)

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