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Der Rhythmus wo ich mit muss…

„Trommeln“ geht gar nicht – oder doch?
„Trommeln“ geht gar nicht – oder doch? ©www.scan-pictures.net
Regina Kail-Urban hat Angst. Wie ein Facebook Freund und seine Anfrage zur großen Herausforderung mitten im Alltag wird : ) 
Bilder zum Workshop

 Aufmerksame LeserInnen wissen es schon: Ich „facebooke“ viel und gerne.  Meine Friends-Schar wächst täglich, denn Zeitgenossen mit einem echten Profilbild sind bei mir herzlich willkommen. Anfragen mit mir suspekten Profilfotos machen mir allerdings Probleme beim Annehmen. Ich adde keine Hunde (egal wie lieb sie aussehen), keine Brüste, keine Komikfiguren und keine Autos! Motorräder auch nicht. Yachten schon gar nicht. Schwierig wird es auch bei Aktionsfotos. Ich meine damit nichts Perverses, sondern zum Beispiel, wenn eine mir (noch) unbekannte Person auf ihrem Profilfoto durch die Gegend springt, alle Vier grinsend von sich streckt und glaubt mit diesem happy peppy Profilbild mein Friend werden zu können. Sicher nicht. Das ist mir zu aktiv. Ähnlich verhält es sich mit einer anderen Spezies. Die ich eigentlich sofort am Profilbild erkenne und meistens nicht adde. Sorry, das ist mir einfach zu viel. Männer mit Stirnband und offenem Haar, die noch dazu ein mir namentlich nicht wirklich bekanntes Musikinstrument in der Hand halten. X. hat es allerdings durch meine mentale Sperrgrenze geschafft. Ich habe ihn übersehen! Immer wieder tauchen sie in unregelmäßigen Abständen in meinem Leben auf – immer dann wenn es genau nicht passt: die Trommler und Trommlerinnen. Trommeln finde ich ganz arg. Ich erkläre es mir so: Ich bin einfach zu feig selbst zu trommeln, bewundere das aber insgeheim und deshalb gehe ich den Trommlern aus dem Weg. Die Trommler aber anscheinend mir nicht.

Eiskalt erwischt!

Letzte Woche war es wieder mal so weit. Keine Ahnung wie und wann genau sich X. in mein Facebook Universum eingeklinkt hat. Fakt ist er war anscheinend schon länger da und hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet mir folgende Nachricht zu senden:

 Servus Regina,

Jetzt hast du Gelegenheit einen Trommelworkshop von mir am x.x.xxxx um xx:00 zu besuchen.
Wenn du Interesse hast, gib mir bitte deine Teilnahme per Mail Bescheid.

Sehr nett von dir wäre, wenn du meine Veranstaltung mit deinen Freunden teilen könntest.

Vielen Dank &
Liebe Grüße X

Ja, genau – sagte ich ja, immer wieder schaffen es die Trommler in mein Leben. Aber so direkt ist mich noch keiner angegangen ;). Also Trommler waren bis jetzt maximal mal auf einer Einkaufsstraße und haben getrommelt, während ich vorbeigegangen bin oder es gab einen Musikabend und ein ehemaliger Aussteiger hat in einem Gastauftritt die Anwesenden in seine Welt getrommelt. Oder ich bin in der Straßenbahn gesessen und eine junge Frau neben mir hat einer anderen jungen Frau erzählt, dass dem Jakob das Trommeln jeden Dienstag so einen Spaß mache und das so toll für die persönliche Entwicklung von Kindern  und überhaupt sei. Und ich bin jedes Mal danebengestanden, -gesessen oder -gegangen und hab mir gedacht:  irgendwie ganz, ganz toll. Und irgendwie: Das geht gar nicht. Also ich denke das kenne wir alle – irgendwie finden wir etwas ganz spannend – sehen uns aber gar nicht darin und blocken ab. Genau deshalb bleibt es einem dann ein Leben lang suspekt.

Regina Kail-Urban und die Trommeln

Mir geht es ganz bestimmt mit dem Trommeln so. Und nachdem ich keine Lust habe weiterhin von Trommlerbegegnungen irritiert zu werden, hab ich mir Folgendes überlegt. Auch wenn ich Schweißausbrüche und Magenkrämpfe bekomme – ich werde mich dem stellen und die Einladung zum Trommelworkshop annehmen. Also hab ich auf Fb als Nachricht an X Folgendes zurückgeschrieben:

hallo x,

ich komme sehr gerne und würde eventuell auch für meine kolumne auf www.vienna.at darüber schreiben.einzig: den zugang musst du mir überlassen und was ich daraus mache. ich bewerte nicht, schreibe aber meine erfahrung nieder… glg und danke für deine zeit! p.s.:  ich teile nichts mit meinen freuden, das ich nicht selber ausprobiert habe – ich denke du verstehst.

Ja und wie war es anders zu erwarten – und genau das macht mir bei TrommlernInnen – so eine sagenhafte Angst – die Antwort war komplettes Verständnis und ein aufrichtiger Dank für das Interesse. Also die positiven Vibes waren dermaßen arg zu spüren, dass ich befürchte der Trommelnachmittag könnte eine der härstesten Erfahrungen meines Lebens werden. Der Kurs findet in 14 Tagen statt. Wünscht mir Glück und starke Nerven.

Let the rhythm flow ; ) Regina

And now to something completely different: auf meinem blog www.detoxingmylife.com gibt es (seitlich) eine rubrik mit dem titel: do one thing every day that scares you, eventuell ist eine Anregung für euch dabei…

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