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Der Plan

Big Engel-Brother is watching you: Matt Damon kämpft gegen bürokratische Engelüberwacher für seine große Liebe. Action-Romanze mit philosophisch-ironischem Unterbau - Kinostart am 11. März.
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Big Brother is watching you: Schlüssel verlegt? Engel sind Schuld. Telefonanschluss defekt? Engel sind Schuld. Oder besser gesagt “Fallbearbeiter”, wie sie sich selbst nennen. Und wenn alles planmäßig verläuft, gibt es auch keine Probleme – es sei denn, ein Engelbetreuer verpennt seinen Einsatz, den aufstrebenden Jungpolitiker David Norris (Matt Damon) mittels verschüttetem Kaffee am Einsteigen in den Bus zu hindern. Dann trifft dieser dort die Liebe seines Lebens, was den großen Plan des “Vorsitzenden” (so der Engeljargon) durcheinanderbringt und eine Engeleinsatztruppe auf den Plan ruft, um das entstandene Chaos zu beseitigen. Dies ist die Ausgangslage von “Der Plan”, dem Regiedebüt von George Nolfi, der auch gleich das Drehbuch verfasste und als Produzent fungierte. Ab Freitag (11. März) in den heimischen Kinos.

Als weibliches Pendant zum Jungpolitiker Norris fungiert die talentierte Balletttänzerin Elise (Emily Blunt). Laut dem Weltenplan soll sie jedoch zur Primaballerina aufsteigen, er Präsident im Weißen Haus werden – da bleibt kein Raum für die Liebe, weshalb die im Englischen “The Adjustment Bureau” (Das Korrekturbüro) genannte Organisation in Aktion tritt und mit allen Mitteln zu verhindern sucht, dass die beiden Verliebten miteinander in Kontakt treten. Schließlich können die Engel in New York, anders als ihre Kollegen in “Der Himmel über Berlin”, aktiv in das stoffliche Leben der Menschen eingreifen.

Norris wehrt sich jedoch, wobei er letztlich auch von seinem Burn-out-geplagten persönlichen Engelbetreuer unterstützt wird. Als die Sache der Organisation zu entgleiten droht, wird die nächsthöhere Ebene aktiviert und Mr. Thompson (Terence Stamp) tritt in Aktion, ein Wiedergänger von Harvey Keitels Ausputzer Mr. Wolf aus “Pulp Fiction”.

Alles in allem ein Plot, der leicht ins Lächerliche abgleiten könnte, dies aber voller Ironie vermeidet. Ein Grund dürfte die gekonnte Vorlage sein. So basiert “Der Plan” auf der 1954 erschienenen Kurzgeschichte “Adjustment Team” des Schriftstellers Philip K. Dick, der etwa auch die Grundlagen für “Blade Runner” oder “Minority Report” lieferte. Ein weiteres Pfund, mit dem “Der Plan” wuchern kann, ist die sprühende Anziehung zwischen Damon und Blunt, deren Flirts von entrückend-sympathischer Authentizität sind – eine glaubhafte Liebe, für die es sich auch tatsächlich zu kämpfen lohnt.

Die Engel erinnern hingegen an die grauen Männer aus “Momo”, wobei ihre Macht nicht in Zigarren, sondern in Hüten begründet ist. Mit deren Hilfe können sie verschiedenste Abkürzungen von einem Standort zum nächsten nehmen und sind so meist schneller als ihre Zielperson. Sie sind dabei kein Greiferkommando, sondern biedere Angestellte einer bürokratischen Verwaltung, die vor Fehlern nicht gefeit ist. So blockt Wasser die Überwachungskapazität Gottes, Verzeihung: des Vorsitzenden. Und natürlich leiden auch die Engel unter zu wenig Planposten, weshalb sie nicht jeden permanent überwachen können, was dem außerplanmäßigen Liebespaar Chancen eröffnet. So entspinnt sich neben der entzückenden Romanze und den zweifelsohne vorhandenen Actionqualitäten ein philosophischer Diskurs über die Frage nach der Freiheit des menschlichen Geistes. (APA/Martin Fichter)

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