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Der Passion Poker verfallen

Dem Glück ein Schnippchen schlagen - das ist beim Glücksspiel kaum möglich. Es sei denn, das Spiel heißt Poker und man selbst beherrscht die Regeln.

Joe Fuchshofer kennt sie in- und auswendig. Seit 15 Jahren arbeitet er als Croupier im Casino Bregenz. Seit einigen Jahren mit dem Schwerpunkt Poker. „Poker hat mich von Anfang an unheimlich fasziniert“, sagt er. Und der 36-Jährige ist damit nicht der Einzige. Seit etwa fünf Jahren erlebt Poker in den USA einen wahren Boom, der in den letzten zwei Jahren auch langsam nach Europa herüberschwappt. TV-Übertragungen von Pokerturnieren und populäre Poker-Seiten im Internet tragen ihren Teil dazu bei.

Regeln und Psychologie

Das Faszinierende am Spiel? „Es erfordert verschiedenste Fähigkeiten. Zum Einen natürlich die Basics: Die Regeln, die man beherrschen muss; gewisse Grundkenntnisse in Sachen Wahrscheinlichkeit. Dazu psychologische Skills: Eine gewisse Beobachtungsgabe ist absolut von Vorteil – gerade beim Bluffen. Während des Spiels muss man andauernd Entscheidungen treffen. Aber ganz ohne Kartenglück geht es dann halt doch nicht“, grinst Fuchshofer.

„Früher habe ich selbst sehr oft an Turnieren teilgenommen – natürlich nie in Österreich“, sagt er. Das ist österreichischen Croupiers bekanntermaßen untersagt.

Aus ganz Europa

Und so wird er bei der am Dienstag startenden Bodensee-Championship im Casino Bregenz nicht als Spieler zum Einsatz kommen. „Auch das Kartengeben wird sich nicht ausgehen. Ich habe organisatorisch so viel zu tun“, sagt er bedauernd. Poker-Faces aus ganz Europa geben sich ab heute an den 13 Tischen im Casino Bregenz die Ehre. „Turniere mit einem so hohen Einsatz – wie 800 Euro und mehr – ziehen dann doch eher die Profis der Branche an“, verrät der Bregenzer. Immerhin gibt es beim zweitägigen Finalturnier, das am Samstag endet, bis zu 60.000 Euro für den Sieger zu gewinnen. Nicht alle übrigen Spieler gehen leer aus. „Etwa zehn Prozent der Teilnehmer erhalten ein Preisgeld – gestaffelt aus den Einsätzen“, weiß Fuchshofer.

“Texas Hold ’em”

Gespielt wird „Texas Hold ’em“ ohne Limit. Dabei bekommen die zehn Spieler am Pokertisch jeweils zwei Karten verdeckt ausgegeben. In vier Setzrunden werden am Spieltisch offen fünf Karten aufgedeckt, mit denen jeder Spieler für sich eine am Ende fünf Karten umfassende „Pokerhand“ kombinieren kann.

Anfänger haben beim Poker, so sie die nötigen Grundregeln beherrschen, übrigens auch gegen Profis nicht die schlechtesten Karten: „Sie können vom Gegner am Tisch nicht so gut eingeschätzt werden. Dabei kann schon einmal ein Glücks-Pot herausschauen“, ermuntert Fuchshofer. „Allerdings“, fügt er hinzu: „Auf lange Sicht haben sie gegen einen Profi nur wenig Chancen.“

Die Bodensee Poker Championship 2007 findet von heute bis Samstag jeweils ab 14 Uhr im Casino Bregenz statt.

JOE FUCHSHOFER
POKER-MANAGER IM CASINO

Beruf: Croupier
Geboren: 29. Oktober 1970
Familie: ledig
Ausbildung: AHS-Matura, Ausbildung zum Croupier
Hobbys: Beachvolleyball, Radfahren, Poker

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