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Der Papst und die russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche begrüßt die Liberalisierung der Feier des alten römischen Messritus der katholischen Kirche. „Die Rückgewinnung und Aufwertung der alten liturgischen Tradition begrüßen wir als positiv.“

So äußerte sich der Moskauer Patriarch Alexi (Alexij) II. der italienischen Tageszeitung „Il Giornale“ gegenüber am Mittwoch. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche wies dabei darauf hin, dass in der orthodoxen Kirche die Bewahrung der liturgischen Tradition einen besonders hohen Stellenwert habe.

Alexi II. stellte dabei auch einen Zusammenhang zwischen der kirchlichen Tradition und der Widerstandskraft der Christen gegen Verfolgung und Unterdrückung her: „Die russisch-orthodoxe Kirche wäre ohne die treue Bewahrung der liturgischen Tradition nicht in der Lage gewesen, in der Zeit der Verfolgungen in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts Widerstand zu leisten“, betonte der Patriarch.

Alexi II. lobte gegenüber dem Mailänder Blatt zudem das ökumenische Engagement des Papstes: „Mir scheint, dass Papst Benedikt XVI. mehrmals wiederholt hat, dass er sich für den Dialog und die Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen einsetzen will. Und das ist positiv zu bewerten.“ Ein Treffen zwischen dem Moskauer Patriarchen und dem Papst sei allerdings erst dann möglich, wenn das Problem der katholischen Mission in Russland sowie der Konflikt um die mit Rom unierten Kirchen „angepackt und gelöst“ würde. In den vergangenen Jahren hatte Moskau dem Vatikan immer wieder Proselytismus (Abwerbung von Gläubigen) im Land vorgeworfen.

Papst Benedikt XVI. hatte Anfang Juli dieses Jahres in einem Dokument mit dem Titel „Summorum Pontificum“ die Feier des vor der Reform von 1969/70 geltenden Messritus wieder allgemein zugelassen. Diese war bis dahin an die Erlaubnis des jeweiligen Diözesanbischofs gebunden; nun dürfen alle Priester des römischen Ritus ohne Einschränkung die Alte Messe (sog. „Tridentinische Messe“) zelebrieren.

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