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Der Papst hat schwere Atemprobleme

Die Erholung des Papstes nach seiner Luftröhrenoperation verläuft offenbar schleppender als erwartet. Neun Tage nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus musste er erneut sein Tagesprogramm reduzieren.

Die vorgesehene Audienz sei abgesagt worden, teilte der Vatikan mit. Von den weiteren kirchlichen Veranstaltungen in der Kar- und Osterwoche ist bisher nur der traditionelle Segen am Sonntag auf dem Petersplatz bestätigt worden.

Seit der Entlassung aus der Gemelli-Klinik hat sich der 84-jährige Geistliche drei Mal in der Öffentlichkeit gezeigt – zuletzt am Palmsonntag, als er die auf dem Petersplatz versammelte Menge vom Fenster aus mit einem Ölzweig grüßte. In italienischen Medien wurde bereits darüber spekuliert, dass der Papst einen Rückschlag erlitten haben könnte. Dies wurde in Vatikan-Kreisen dementiert. Zugleich wurde aber eingeräumt, dass die Rekonvaleszenz langsamer verläuft als erwartet.

„Leider laufen die Dinge nicht so gut, wie wir gehofft haben“, sagte ein Monsignore des Vatikan am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein anderer Geistlicher sagte, der Papst leide enorm. Die italienische Zeitung „Il Messaggero“ zitierte einen Priester, der vom Büro des Papstes die Aufforderung erhalten haben soll: „Beten Sie für den Papst, denn sein Gesundheitszustand verschlechtert sich gerade wieder!“ Bereits in der Nacht zum Dienstag kursierten in Rom Gerüchte, der Papst habe einen schweren Rückfall erlitten.

Im Vatikan lässt die langsame Genesung des Papstes neue Fragen aufkommen, inwieweit das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche an den diesjährigen Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. Die Abendmahlsmesse am Gründonnerstag sollten die Kardinäle Giovanni Battista Re und Alfonso Lopez Trujillo leiten, berichtete Kathpress. Auch weitere Zelebranten für die darauffolgenden Tage wurden bereits bestimmt.

Aus Kreisen des Vatikans hieß es, der Papst werde wohl doch nicht an der Kreuzweg-Prozession am Karfreitag teilnehmen können. Stattdessen werde er das Ereignis im Fernsehen verfolgen und sich entweder am Anfang oder am Ende der Zeremonie kurz per Videoübertragung zeigen. Die Karfreitags-Prozession war einer der wenigen Termine in der Karwoche, die der 84-Jährige bisher noch nicht an seine Kardinäle abgegeben hatte. Ob er am Ostersonntag wie geplant den traditionellen „Urbi et Orbi“-Segen sprechen kann, scheint auch wieder offen.

Der Papst war am 13. März knapp drei Wochen nach einem Luftröhrenschnitt aus dem Gemelli-Krankenhaus in Rom entlassen worden. Er trägt noch immer einen Tubus im Hals und muss sich weiter schonen, weil er sich nach wie vor einer Atem- und Sprechtherapie unterzieht. Zuletzt hatte er sich am vergangenen Sonntag kurz an seinem Fenster im Vatikan gezeigt, ohne jedoch zu sprechen.

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