AA

Der "Lange" feiert Jubiläum

Peter Pöllhuber fiebert seinem 100. Einsatz für die Lustenauer Austria entgegen.
Peter Pöllhuber fiebert seinem 100. Einsatz für die Lustenauer Austria entgegen. ©VOL.at/K. Hartinger
Gegen Liga-Neuling BW Linz streift Peter Pöllhuber am heutigen Freitag (18.30 Uhr) zum 100. Mal das Austria-Trikot über.

Er ist nicht nur der Längste im Team mit seinen zwei Metern, er ist nach Harald Dürr auch der Längstdienende im Austria Dress. Und heute im Heimspiel gegen Aufsteiger BW Linz feiert Peter Pöllhuber ein Jubiläum. Zum 100. Mal streift „Pölli“ das Trikot der Grün-Weißen über, auch für den 26-Jährigen selbst ein besonderes Gefühl. „Das macht mich auf jeden Fall sehr stolz“, freut sich der gebürtige Salzburger auf sein Jubiläumsmatch. 91 Ligaspiele und acht Cuppartien hat Pöllhuber bislang für die Austria bestritten und dabei drei bzw. ein Mal getroffen. Angesichts der Kopfballstärke des „Langen“ sollte schon das eine oder andere Tor mehr auf seinem Konto sein, das weiß er selbst.

Doch Pöllhuber hat gelernt, sich durchzubeißen. Denn der Innenverteidiger musste einige Tiefschläge verdauen. Etwa während seiner BNZ-Zeit bei Austria Salzburg, als er angesichts der Kadergröße (35 Spieler) aus der Mannschaft flog. „Ich war nicht gut genug“, kann er heute über jene Zeit schmunzeln. Auch wenn sich damals die Fußballer-Wege der Zwillinge Peter und Alexander Pöllhuber trennten. „Ich bin dann zwar noch einmal kurz zu den Juniors zurück, habe dann aber in der Regionalliga (Anm. d. Red.: für Puch und Seekirchen) gespielt. Mein Bruder ist da schon bei den Profis von Salzburg gewesen.“

Zwei Kreuzbandrisse

Auch in Sachen Verletzungen kann Pöllhuber mitreden. So musste er 2006 bei seinem Wechsel zur Lustenauer Austria einen Kreuzbandriss im rechten Knie verdauen. „Ich bin verletzt gekommen und die Zeit war nicht sehr leicht“, ist er heute noch dem Klub dankbar für den Profivertrag. Heinz Fuchsbichler hatte den damals 21-Jährigen nach Lustenau geholt und unter ihm feierte er auch sein Debüt als Profi. Die Erinnerungen daran sind noch bestens: „Es war das erste Spiel im Frühjahr in Kärnten. Ich wusste schon ein paar Tage, dass ich spiele. Aber ich war so was von nervös. Nach dem Match war dann die Erleichterung groß.“

2009 folgte der zweite Kreuzbandriss, diesmal erwischte es das linke Knie. Wieder Operation, wieder warten – wieder musste er sich zurückkämpfen. Derzeit ist Pöllhuber frei von jeglichen Schmerzen, der Abwehrspieler fühlt sich topfit. „Auch die muskulären Probleme habe ich endlich im Griff“, freut er sich auf den Herbstausklang mit den Spielen gegen BW Linz (heute) und Altach (Dienstag) – Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr. „Wenn man innert fünf Tagen zwei Spiele hat, denkt man schon mal an Altach. Die volle Konzentration aber gilt dem Spiel gegen Linz“, sagt Pöllhuber und ergänzt: „Es wäre schon nicht schlecht, wenn wir heute gewinnen würden.“ Zumal es nicht nur ihm, sondern der gesamten Mannschaft gut läuft. Vergessen die „unnötigen Niederlagen“ während des Herbstes, mit sechs Punkten mehr will die Austria auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze überwintern.

Dass er sich in der Austria-Familie wohl fühlt, lässt Pöllhuber jeden gerne wissen. Fünf Jahre ist er nun in Lustenau, einen Grund zum Wechseln hat es für ihn nie gegeben. „Die Austria ist einer der besten Klubs in der Liga. Wir spielen praktisch jedes Jahr vorne mit.“ Weil sein Vertrag mit Saisonende jedoch ausläuft, macht er sich durchaus Gedanken um die Zukunft. „Ein bisschen ist das natürlich im Hinterkopf“, gibt der Salzburger zu. Wohl wissend, dass gute Leistungen das beste Argument eines Spielers für eine Vertragsverlängerung sind. Heute gegen BW Linz will und kann er sich schon mal beweisen, um dann am Dienstag dem Herbst die Krone aufzusetzen.

Wussten Sie, …

. . . dass Peter Pöllhuber unter Trainer Heinz Fuchsbichler sein Erstliga-Debüt am 16. März 2007 bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den FC Kärnten feierte?

. . . dass Peter Pöllhuber mehr als zwei Jahre warten musste, bis ihm sein erster Erstliga-Treffer gelang? 24 Jahre, vier Monate und 25 Tage war der Salzburger alt, als ihm gegen Exklub RB Juniors in Minute 86 das Siegtor zum 2:1 gelang.

. . . dass Peter Pöllhuber bislang unter vier Austria-Trainern diente. Unter Heinz Fuchsbichler bestritt er zehn Spiele, 23 Matches spielte er unter Hans Kleer, deren 50 unter Edi Stöhr. Seit Helgi Kolvidsson im Sommer das Kommando übernahm, war er 16 Mal (13 Meisterschafts-, 3 Cupspiele) im Einsatz.

. . . dass aus dem derzeitigen Austria-Kader nur drei Spieler mehr Einsätze für die Grün-Weißen vorweisen können? Unangefochtener Spitzenreiter ist Harald Dürr, der heute zum 381. (!) Mal für die Austria aufläuft, dahinter folgen der verletzte Christoph Stückler (31) mit 156 Spielen und Jürgen Kampel (30), der sein 145. Spiel bestreitet.

. . . dass die Austria in bisherigen Duellen gegen Klubs aus Oberösterreich (Ried, LASK, Schwanenstadt, Braunau, Vöcklabruck, Pasching, Steyr und BW Linz) von 82 Spielen 34 gewann, 25 Remis erreichte und 23 Mal verlor – Torverhältnis: 130:80?

SCR Altach: Tabellenführer mit Selbstvertrauen

Altach will heute (18.30 Uhr) in Hartberg zeigen, warum man Spitzenreiter ist. Des einen Leid ist des anderen Freud – zumindest bezogen auf das Bundesland Steiermark. Während nämlich mit Andreas Lienhart ein Steirer aufgrund einer Gelbsperre in Altach bleiben musste, steht mit Matthias Hopfer sein Landsmann vor seinem Comeback in der Startelf des Tabellenführers. Nach langer Verletzungspause scheint der 22-Jährige rechtzeitig zum Herbstfinale topfit zu sein. Und das ausgerechnet vor dem Spiel in Hartberg, nur rund 60 Kilometer von Kumberg entfernt.

Dort hat Hopfer als Jugendlicher seine ersten Gehversuche im Fußball gemacht. Beim Ligaschlusslicht aus der Oststeiermark sind heute aber mehr als nur „Gehversuche“ gefragt. „Wir werden uns auf ein Kampfspiel einstellen müssen“, weiß Trainer Adi Hütter. Dass er gleich fünf Spieler ersetzen muss, macht ihm hingegen kein großes Kopfzerbrechen. „Ich denke, einige brennen darauf, sich zu beweisen.“ Was er von seinen Spielern fordert, ist eine gute Einstellung zum Spiel – und Geduld. „Auch wenn wir ein gutes Ergebnis für das Dienstag-Spiel brauchen, es bringt nichts, an die übernächste Partie zu denken.“

Gedanken hat sich Hütter hingegen über die Zeit zwischen den beiden Spielen gemacht. Zu Saisonbeginn war nach dem 4:0 in Hartberg im Heimspiel gegen die Austria (1:1) den Spielern die Müdigkeit nach der langen Heimfahrt auch vier Tage danach noch anzumerken. Deshalb wird diesmal in Anif übernachtet und am Samstag noch in Salzburg trainiert.

FC Lustenau: Zwei Ex-Kollegen im Abstiegskampf

Vienna gegen FC Lustenau oder Tatar gegen Canadi – die beiden Trainer arbeiteten gemeinsam in Russland.

Wenn es heute um 18.30 Uhr auf der Hohen Warte zum Duell zwischen den Nachzüglern Vienna und FC Lustenau kommt, gibt es gleichzeitig ein Wiedersehen zwischen Alfred Tatar und Damir Canadi. Die beiden Feldherren waren vor drei Jahren gemeinsam bei Lok Moskau tätig – heute treffen sie sich als Gegner. „Moskau war eine Riesenerfahrung für mich. Ein Großklub mit einem tollen Budget“, erinnert sich Canadi an die Zeit in Russland zurück. Für den Wiener ist die Sache aber Vergangenheit, für ihn zählt nur noch der FC Lusten­au. Und mit dem will er heute mit einem Sieg zur Vienna aufschließen.

Entwicklung stimmt

„Achter gegen Neunter – ich denke, wir sind mit der Vienna auf Augenhöhe“, meint Canadi zur Ausgangslage gegen die Wiener. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen müsse sich sein Team keineswegs verstecken. „Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Wir haben seit meinem Amtsantritt in fünf Spielen (Anm. d. Red.: ein Sieg, eine Niederlage, drei Remis) nur einmal verloren.“ Man wolle die Chance nutzen, um in der Tabelle aufzuschließen. Mit einem vollen Erfolg könne man gleichzeitig andere Teams in Bedrängnis bringen. Canadi kann bis auf Marcel Holzmann (Bänderzerrung) und den langzeitverletzten Philipp Eisele auf den gesamten Kader zurückgreifen, also auch auf den zuletzt gesperrten Christoph Freitag. Große Umstellungen gegenüber der letzten Partie hat Canadi keine geplant. „Wir haben gegen den LASK unglücklich zwei Punkte verschenkt. Die Mannschaft hat aber gut gespielt.“

Nicht sorgenfrei geht die Vienna in die Partie. Bei den Döblingern fehlt Kapitän Ernst Dospel wegen einer Achillessehnenentzündung ebenso wie Markus Lackner. Dafür dürfte der Ex-Austrianer Dominik Rotter erstmals wieder dabei sein.

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Der "Lange" feiert Jubiläum
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen