AA

Der Kunstraum Dornbirn zeigt monumentale Skulpturen

Der Kunstraum Dornbirn präsentiert Bruno Gironcoli und begibt sich erstmals auf museales Terrain.
Der Kunstraum Dornbirn präsentiert Bruno Gironcoli und begibt sich erstmals auf museales Terrain. ©Edith Rhomberg
Die neue Ausstellung ist der Versuch, sich dem rätselhaften Werk Bruno Gironcolis zu nähern.
Bruno Gironcoli im Kunstraum Dornbirn

Dornbirn. Werke von bizarrer Schönheit reflektieren das Licht und die Sonnenstrahlen von außen. Als rätselhaft werden die Skulpturen von monumentaler Größe, die der österreichische Bildhauer Bruno Gironcoli (1936-2010) geschaffen hat, empfunden. Eine widersprüchliche Faszination zwischen brüskierter Erschrockenheit einerseits und friedlichem Einklang andererseits, vermag das Werk auszulösen.

Mit der kürzlich eröffneten Ausstellung Casted Enigma betritt der Kunstraum Dornbirn erstmals museales Terrain. Waren hier bisher weitgehend eigens für die Montagehalle konzipierte Installationen zu sehen, sind es derzeit Gironcolis Skulpturen, die bereits in Paris und andernorts präsentiert wurden. Dem zentralen und größten Werk der Ausstellung mit dem Titel Die Ungeborenen (1999-2004) haftet die leichte Patina einer Präsentation im Freien an, die aus dem Park Jardin des Tuileries in Paris stammen könnte. Anlässlich der Kunstmesse Fiac 2010 (Foire Internationale d’art contemporain) wurde das Werk als Begegnung der Dritten Art mit Außerirdischen beschrieben.

Mensch und Technik

Das Mysterium rund um die radikale Position des Ausnahmekünstlers vermögen auch die Kuratoren der Ausstellung, Herta Pümpel und Thomas Häusle, nicht gänzlich zu entschlüsseln. Gironcoli habe sich mit dem Verhältnis von Mensch und Technik und von Technik und Natur auseinandergesetzt. Das gleichsam perfekte Zusammenspiel der Exponate mit der Geschichte und Beschaffenheit der Montagehalle könnte sich darauf beziehen. Mit Spannung wurde Christine Gironcoli-Melichar, die Witwe des Künstlers, zum Ausstellungsgespräch am letzten Freitag erwartet. Sie und ehemalige Schüler Bruno Gironcolis an der Akademie der bildenden Künste, Christoph Lissy oder Marco Spitzar, sprachen über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem auch als Außenseiter bezeichneten Mannes. Das Rätsel um die Entstehung seiner Arbeit hatte der Künstler allerdings mit ihnen nicht besprochen.

Für den Film Der Alte Mann und die Ungeborenen, der parallel zur Ausstellung läuft, sollten sich die Besucher Zeit nehmen. Er bringt das Leben und die Arbeit Bruno Gironcolis, sowie die Plastiken Ein Körper – zwei Seelen, Flammenkranz mit Baby und weitere Skulpturen ohne Titel ein Stück weit näher.

Ausstellung Bruno Gironcoli Casted Enigma

  • Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9
  • Bis 2. Februar 2020 täglich von 10 bis 18 Uhr
  • www.kunstraumdornbirn.at
  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Der Kunstraum Dornbirn zeigt monumentale Skulpturen