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Der kleine (Gehalts-) Unterschied

An der Einkommensschere zwischen den Geschlechtern schneiden sich nach wie vor Frauen am häufigsten.

Statistiken besagen, dass Frauen international nur 60 bis 80% des Einkommens ihres Mannes bzw. Lebensgefährten verdienen. Dennoch behaupten Personalmanager von Unternehmen glaubhaft, dass sie Frauen und Männer gleich entlohnen. Um diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen, wurde von der Personalberatung Neumann International eine Studie zum Thema “Frauen und Gehälter” durchgeführt, bei der insgesamt 1.185 Personen zwischen 20 und 70 Jahren online befragt wurden, etwa zu gleichen Teilen Frauen und Männer. Die Mehrheit der Studienteilnehmer ist zwischen 30 und 50 Jahren alt, über 70 % der Befragten sind Akademiker.

Faktum ist, dass Frauen im Schnitt deutlich weniger verdienen als Männer – allerdings in anderen Jobs. Vergleicht man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ähnlichen Positionen, liegen die Gehälter unabhängig vom Geschlecht innerhalb derselben Gehaltsbandbreite. Allerdings verdienen Frauen zu Beginn der Karriere weniger als ihre Partner, weil sie bei formal gleicher Ausbildung häufig in schlechter bezahlten Jobs und / oder in schlechter zahlenden Branchen ins Berufsleben einsteigen. Gerade die schlecht zahlenden Branchen, wie etwa Non-Profit/Soziales, Gesundheit oder Tourismus, haben einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil. Die wenigen höher bezahlten Jobs in diesen Branchen werden meist von Männern ausgeübt. Auf der anderen Seite sind typisch männliche Branchen und Positionen, etwa im technischen Bereich, überdurchschnittlich gut zahlende Industriezweige.
Selbst innerhalb eines Unternehmens werden männlich dominierte Positionen, etwa in den Bereichen Technik, Controlling oder Finanzen, meist höher bezahlt als typisch weibliche, wie etwa Marketing, Personal oder Kommunikation. “Bereits in der Ausbildung, spätestens beim Jobeinstieg entscheidet sich zu einem guten Teil, wie die typische Gehaltskurve einer Person in den nächsten 10 Jahren aussehen wird”, sagt Conrad Pramböck, Projektleiter der Studie.

Auch bei formal gleicher Ausbildung haben Frauen und Männer unterschiedliche Karrierechancen. “Akademiker ist nicht gleich Akademiker, denn es bestehen je nach Studienrichtung unterschiedliche Gehalts- und Karrierechancen”, sagt Pramböck. Wer ein technisches Studium absolviert hat, kann hierzulande mit zahlreichen finanziell attraktiven Jobangeboten rechnen. Andere Studienrichtungen, wie etwa Geistes- oder Sozialwissenschaften, haben vergleichsweise schlechtere Einkommensperspektiven. Üblicherweise haben jedoch technische Studien einen sehr hohen Männeranteil, während geistes- und sozialwissenschaftliche Studien eine überdurchschnittlich hohe Frauenquote haben.

Fazit
Zusammenfassend bestätigen die Studienergebnisse, dass Kinder und vor allem Teilzeitarbeit die größten Karrierehindernisse von Frauen im Verlauf ihrer Karriere sind. Über 80 % der Befragten sind der Ansicht, dass Frauen nach der Babypause und in Teilzeit deutlich schlechtere Karrierechancen haben und unter anderem deswegen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Lösungsvorschläge der Studie thematisieren vor allem die Notwendigkeit einer veränderten öffentlichen Wahrnehmung dieser Thematik. Sowohl Frauen als auch Männer sollten von der öffentlichen Meinung gleichberechtigt als Arbeitnehmer und verantwortlich für Kinderbetreuung behandelt werden. Solange sich nichts an diesen Grundeinstellungen der Gesellschaft ändere, könne nicht auf eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Berufsleben gehofft werden.

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