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Der Kanzler kommt mit dem 71er

©Gebrüder Moped
Gastbeitrag der Gebrüder Moped. Jetzt ist Simmering um noch einen großen Sohn reicher! Neben Herbert Prohaska und dem Baumgartner Bertl (1984 Österreichischer Jugendmeister im Eierpecken), ist Christian Kern seit Dienstag Bundeskanzler. Na servus, Kaiser-Ebersdorf!

Wir Mopeds haben nun die Ehre, mit dem amtierenden Kanzler, also der politischen Elite des Landes, das selbe Gymnasium in Simmering besucht zu haben. Somit waren wir Elite-Schüler. Ohne halt selbst das Freifach “Kanzler” belegt zu haben. Gern geschehen, Österreich

Über 100% Zustimmung
Der 11. Bezirk war in unserer Kindheit ein aufstrebender Randdistrikt, der durch sozialen Wohnbau, neue Bildungseinrichtungen und infrastrukturelle Modernisierung seiner eigenen bisherigen Hauptattraktion – den 3 Millionen Toten am Wiener Zentralfriedhof – damit selbst den Rang ablief. Der dafür verantwortlichen Sozialdemokratie wurde dies stets mit Wahlergebnissen jenseits der 100% gedankt.

Sozi, du Opfer
Das nahmen die Herren dieser arbeiterbewegten Simmeringer Schöpfung zum Anlass, ab diesen Tagen zu ruhen. Der Hieb und seine Verantwortlichen verfielen mit schlafwandlerischer Sicherheit in eine Lethargie, die bei der letzten Wienwahl zum blauen Wunder eines FPÖ-Bezirksvorstehers und bösen Erwachen der Roten Riege führte. Ein gnadenloser Prozess der Eigenreflexion kam nun ins Rollen, um die Ursachen zu erforschen. Bemerkenswert offene Selbstkritik stand bei der Simmeringer Sozialdemokratie an, und an deren Ende stand die beinharte Abrechnung mit dem eigenen Wirken und die Schuldigen wurden ausgemacht: die Rathaus-SPÖ, die Bundes-SPÖ, die rotgrüne Koalition, das Wetter und die Ausländer. Und die Bezirksroten selbst? Waren die Opfer.

Und jetzt kommt da der Simmeringer Christian Kern und sein erstes Auftreten als Bundeskanzler wird allerorts als bemerkenswert beurteilt: Klar in den Botschaften, smart, Zuversicht verbreitend und eloquent. Darüber hinaus in klarer Abgrenzung zu allem Ausgrenzenden. Der Prototyp eines heutigen sozialdemokratischen Politikers aus dem 11. Bezirk eben.

Vielleicht findet er ja kurz einmal Zeit, der liebe Christian, sich in den 71er zu setzen und die Seinen im Amtshaus am Enkplatz ein bisserl zu Christianisieren.

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