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Der Kampf gegen Gaddafi - Chronologie

Gaddafi und sein Clan hatten Libyen seit 1969 beherrscht.
Gaddafi und sein Clan hatten Libyen seit 1969 beherrscht. ©EPA
Der libysche Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi, der die Welt mit seinen Eskapaden und seiner Unterstützung terroristischer Aktivitäten jahrzehntelang in Atem gehalten hatte, ist tot. Er wurde offenbar bei Kämpfen um Sirte gestellt und so schwer verletzt, dass er seinen Verletzungen nach Medienberichten erlag. Gaddafi und sein Clan hatten Libyen seit 1969 beherrscht.

Die wichtigsten Daten der Jagd nach Gaddafi:

15.-19. Februar: Dutzende Menschen werden in Benghazi (Bengasi) verletzt, als die Polizei eine Sitzblockade auflöst. Es folgen Proteste von bisher ungekanntem Ausmaß gegen die Führung des Landes. Augenzeugen berichten von blutigen Zusammenstößen und Schüssen auf Demonstranten.

21.-27. Februar: Mit einer massiven Rettungsaktion bringt die internationale Gemeinschaft Ausländer und Gastarbeiter aus dem Land.

28. Februar: Nach den Vereinten Nationen und den USA verhängt auch die Europäische Union Sanktionen gegen Gaddafi und 25 Vertraute, wie Reiseverbote und Kontensperrungen.

1. März: Die Opposition übernimmt die Kontrolle über den ölreichen Osten. Auch einige Küstenstädte im Westen sind in der Hand von Rebellen, darunter Misrata und Sawiya. Gaddafi-Truppen versuchen, die Städte zurückzuerobern.

Anfang März: Luftwaffeneinsatz der Gaddafi-Truppen; sie dringen in Rebellengebiete im Osten ein. Der libysche Nationalrat fordert eine Flugverbotszone. Erbitterte Kämpfe um strategisch wichtige Städte.

17. März: Der UNO-Sicherheitsrat billigt eine Flugverbotszone ohne Einsatz von Bodentruppen. Deutschland enthält sich.

18. März: Gaddafis Regime kündigt einen Waffenstillstand an. Die Aufständischen beklagen fortgesetzte Angriffe.

19. März: Spitzenpolitiker aus aller Welt stimmen in Paris das weitere Vorgehen ab. Kurz danach starten die USA, Frankreich und Großbritannien Militärschläge gegen Libyen.

23. März: Die NATO beginnt mit der Durchsetzung des Waffenembargos.

Ende März, erste April-Woche: Unklare Lage um die von Rebellen und Regierungstruppen umkämpften Städte Misrata, Sirte und Ras Lanuf.

April: Den ganzen Monat lang wogen Kämpfe um Misrata.

28. Mai: Die NATO greift erneut Ziele in Tripolis an. Russland schließt sich den Forderungen zum Rücktritt Gaddafis an.

Juli und August: Schwere Kämpfe um eine Reihe von Städten. Fortsetzung der NATO-Luftangriffe.

16. August: Gaddafis Truppen setzen erstmals eine ballistische Scud-Rakete ein. Sie verfehlt ihr Ziel Al-Brega.

19. August: Die Aufständischen nehmen in Al-Brega einen General Gaddafis fest. Die Rebellen erobern Al-Sawiya. Ein wichtiger Vertrauter Gaddafis, Abdulsalam Jallud, läuft zu Rebellen über.

20. August: Die Aufständischen haben Al-Brega sowie wichtige Raffinerieanlagen erobert. Ein blutiger Kampf um die Hauptstadt beginnt. Es gibt viele Tote.

21. August: Gaddafi ruft in mehreren Audio-Botschaften zum Kampf bis zum letzten Blutstropfen auf. Nach heftigen Kämpfen stehen die Rebellen im Zentrum von Tripolis. Hunderte feiern am Grünen Platz bereits den Sturz des Regimes. Drei Söhne des Machthabers werden gefangen genommen. Das Regime Gaddafis steht vor dem Zusammenbruch.

20. Oktober – Die libysche Übergangsregierung gibt zunächst bekannt, dass Muammar al-Gaddafi bei Kämpfen um seine letzte Bastion Sirte gefangen genommen wurde. Es sei durch Schüsse in die Beine schwer verwundet.

Wenig später die Meldung, dass der entmachtete libysche Diktator tot ist.

 

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