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Der Kaisermühlen-Blues "in echt"

Nach Banküberfall in Wien-Donaustadt: Bankräuber flüchtete auf Rollerskates, Polzei mußte nach der Tatwaffe tauchen.

Das hätte sich auch Ernst Hinterberger im Kaisermühlen-Blues nicht besser einfallen lassen können: Inspiriert von der nahen Donauinsel, aber nicht gerade erfolgreich, schritt ein Bankräuber heute, Freitag, früh in der Schüttaustraße 55 in Wien-Donaustadt zur Tat. Das Objekt seiner Begierde war die dort situierte Bank Austria. Zur Unterstützung seiner Flucht hatte sich der Mann Inline-Skates ausgesucht, teilte die Exekutive mit.

Die Tat ereignete sich gegen 8.30 Uhr. Nach vollbrachtem Bankraub flüchtete der Ganove mit den Rollschuhen, seine Waffe warf er unterwegs am Laberlweg in die Alte Donau. Kurz darauf wurde er festgenommen.

Vor der überfallenen Bank Austria in der Schüttaustraße kam es rasch zu einer kleinen Versammlung ausgesperrter Kunden. “Den Kaisermühlen-Blues ham ma gestern g’habt, heut’ des, es is’ allaweil lustig!” – dieser gelassene Kommentar einer Passantin fand nicht überall Zustimmung, wollten doch einige Personen in dem nunmehr geschlossenen Institut Geldgeschäfte erledigen.

Am nahen Laberlweg wurde unterdessen erfolgreich nach den “Fluchtfahrzeugen” – den Rollerskates – getaucht. Ursprünglich hatte es geheißen, dass der Räuber seine Tatwaffe ins Kaiserwasser an der Alten Donau geworfen hat. Doch wie Mag. Paul Marouschek vom Wiener Sicherheitsbüro vor der Bank Austria bekannt gab, konnte die beim Überfall verwendete Softgun bereits sichergestellt werden – genau so wie die rund 300.000 Schilling betragende Beute. Hingegen sind laut Marouschek die Skates, mit denen der Mann gegen 8.25 Uhr in die Bank gerollt ist, im kühlen Nass gelandet. Zwei Polizeitaucher mussten darum in voller Montur und unter den staunenden Blicken der Anrainer ins trübe Wasser springen. Ihre Suche dauerte nicht sehr lange: Der erste Rollschuh konnte bereits nach rund eineinhalb Minuten gehoben werden, der zweite folgte wenig später. “Petri heil” freute sich einer der Beamten, während ein Kiebitz enttäuscht anmerkte: “Des woars scho? (6.8.99)

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