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Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere - Trailer und Kritik zum Film

Auch das größte Abenteuer geht einmal zu Ende - und Bilbo Beutlin, der liebenswerte Barfußwanderer mit dem Hang zur Gemütlichkeit und einem gefährlichen Ring in der Tasche, ist am Ende auch sichtlich erleichtert, dass er wieder im Auenland ist.

Dem großen Getümmel bei der “Schlacht der fünf Heere”, um die sich der dritte Teil der “Hobbit”-Verfilmung (ab 10.12.) dreht, ist er heil entkommen. Dabei ist Bilbo (Martin Freeman) alles andere als ein großer Kämpfer, eher ein kleiner Dieb mit dem Herz am rechten Fleck, wie er sich selbst einmal bezeichnet. Als solcher enthält er seinem Zwergenfreund Thorin Eichenschild (Richard Armitage), der den Verlockungen des Goldes im unterirdischen Königreich Erebor erlegen ist, auch schon mal dessen größten Wunsch vor – im Wissen, dass Thorins Verblendung in den vom Drachen Smaug zurückeroberten Gewölben nur schlimmer würde.

Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere: Geschichte

Smaug, im Original furchteinflößend von Benedict Cumberbatch gesprochen, drückt dem Film zu Beginn noch seinen Stempel auf: Wenn der riesige Drache in 3D und 48 Bildern in der Sekunde über die Seestadt hinwegfegt und alles in Schutt und Asche legt, dann entwickelt das effekt- und tricktechnisch eine solche Wucht, dass man im Kinosessel schon bereit ist, sich für den kommenden Schlachtendonner zu rüsten. Das ist aber gar nicht unbedingt nötig, wie sich bald herausstellt.

Für die überlebenden Menschen der Seestadt nimmt der Bogenschütze Bard (Luke Evans) die Rolle des Anführers ein, und wenn die Flüchtlingsströme in Richtung Erebor ziehen, fühlt man sich in Mittelerde für wenige Momente an die Nachrichtenbilder aus Syrien und der Türkei erinnert. Auch die Reaktion der in Sicherheit befindlichen Zwerge, sich in ihren riesigen Hallen mitsamt dem Reichtum zu verbarrikadieren, mag den einen oder anderen an die Asylpolitik der EU erinnern.

Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere: Trailer

Dass die Gedanken während dem letzten Teil der “Hobbit”-Trilogie gern abschweifen, liegt allerdings auch daran, dass der Plot selbst nicht allzu fordernd ist. Neben den Menschen begehrt vor Erebor bald auch ein Elbenheer Einlass – doch dass es nicht allzu klug ist, sich gegenseitig wegen ein bisschen Gold die Schädel einzuschlagen, wenn eigentlich eh genug für alle da ist und die Gefahr von ganz anderer Seite (grauslige, blutrünstige Orcs) droht, wird bald selbst dem stursten und verblendetsten Zwerg klar.

Der Rest ist Schlachtenfuror und CGI, teils im großen Stil, teils im erbitterten Nahkampf, mit Großaufnahmen fast aller der bekannten Helden – von Gandalf (Ian McKellen) bis Legolas (Orlando Bloom). Auf die charmanten und eigenwilligen Details aus dem ersten Film verzichtet Regisseur Peter Jackson fast zur Gänze, das actionreich Gehetzte des zweiten Parts weicht nunmehr dem langatmigen Eindruck eines nicht mehr endenwollenden Krieges. Ähnlich fantasielos endete schon die “Herr der Ringe”-Trilogie, die im Fantasy-Universum von Mittelerde rund 60 Jahre nach den Abenteuern von Bilbo folgt.

J.R.R. Tolkien schrieb das Buch “Der kleine Hobbit” im Jahr 1937, schon 20 Jahre vor der Trilogie “Herr der Ringe”. Letztere verfilmte Peter Jackson zwischen 2001 und 2003 zu einer der erfolgreichsten Trilogien aller Zeiten. Dass der “Hobbit” ebenfalls in drei Teilen verfilmt wurde, hat Jackson – der sich Guillermo del Toro (“Pans Labyrinth”) als künstlerischen Berater an Bord geholt hatte – einiges an Kritik eingebracht. Der kommerzielle Erfolg dürfte ihm wohl dennoch recht geben – auch wenn es, wie er mehrfach bekundete, sein letzter Ausflug nach Mittelerde war.

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(APA)

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