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Der "Hallen-Chef" ist 75 Jahre alt

Den ganzen Tag die Hölle los ist in acht Messehallen. Neun Stunden täglich wird geturnt. 150 Helfer sind im Einsatz. Ludwig Winder (75) dirigiert sie.

Ludwig Winder und Norbert Klocker drehen gemeinsam die Runde durch acht Hallen, in denen pausenlos Vorführungen stattfinden. Die beiden ehrenamtlichen Helfer waren einst Sportgrößen. Winder war jahrzehnte lang Kampfrichter im Kunstturnen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Karriere im Sport

Norbert Klocker (77) machte Karriere als Leichtathlet und übernahm nach seiner aktiven Laufbahn die verschiedensten unentgeltlichen Funktionen in Vereinen, u. a. war er Finanzchef beim Union Tennisclub Dornbirn.

Beide sind mit dem Sport aufgewachsen und wissen was ein Ehrenamt bedeutet. Daher haben sie sich auch nicht lange geziert, als der Ruf an sie herangetragen wurde. Norbert Klocker: „In meinem Alter bin ich aber froh, dass ich nicht mehr an der vordersten Front stehe!“ Ludwig Winder spaßhalber: „Und ich bin froh, dass ich nicht der Älteste bin!“

Texte wurden gestrafft

Vor Beginn der Gymnaestrada wurden die Helfer geschult. Pressechefin Doris Rinke nahm die Schulung der Sprecher vor, Josef „Beppo“ Madlener jene der Techniker. Die Sprecher kündigen die Gruppen in Deutsch und Englisch an und verweisen auf den Inhalt der Performances. Winder: „Die uns übergebenen Texte mussten wir straffen.“ Lange Textpassagen würden die Zuschauer überfordern und langweilen.

Arbeit in zwei Schichten

Die 150 Helfer arbeiten täglich in zwei Schichten. Die erste Gruppe nimmt nur die Vormittags-, die zweite die Nachmittagstermine wahr. Die meisten Helfer rekrutieren sich aus der Turnerschaft Dornbirn. „Wir haben aber auch etliche Helfer aus dem Alpenverein und sogar aus der Bergrettung!“, stattet Winder den Dank an alle Vereine ab, die Mitglieder abstellen.

„Hier läuft alles minutiös ab!“ Jede der auftretenden Gruppen hat nur exakt 15 Minuten Zeit für ihre Vorführung!“, erklärt Ludwig Winder. In dieser Spanne fallen auch sämtliche Auf- und Abbauarbeiten von Geräten. „Bisher gab es keine einzige Verzögerung. Alle hielten ihre Termine peinlich genau ein!“, freut sich Winder über die Diszipliniertheit der Turner.

Vorführungen überlaufen

Seit Dienstag sind alle acht Messehallen, in denen diese Vorführungen stattfinden, mit Besuchern voll besetzt. Jede der Hallen fasst 1000 Besucher. Für sie wurden eigens Sitzplatztribünen errichtet, die nach der Gymnaestrada abgebaut werden. Um den Sitzunterlagen etwas Komfort zu verleihen, ließ Werner Stiebinger, der technische Leiter, eigens Filzpolster in einer Gesamtlänge von vier Kilometern anbringen.

Kurz nach Beginn der Vorführungen um 9 Uhr (heute erst um 13 Uhr) sind die meisten Plätze schon besetzt.

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