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Der Flügelflitzer ist wieder zurück

©VMH/Roland Paulitsch
Dabri Vural ist ein Kind der Austria. Und jetzt auch wieder in der Kampfmannschaft.

Es passierte im Winter 2003/2004. Sabri Vural, einer der größten Publikumslieblinge der Austria, wurde vom damaligen Trainer Andreas Heraf gnadenlos aussortiert. Was war geschehen? Der bald 26-jährige Lustenauer mit türkischen Wurzeln zuckt mit den Achseln. „Ich weiß es eigentlich nicht. Ich absolvierte ein Probetraining beim türkischen Erstligisten Sakaryasport, kam etwas zu spät wieder zurück. Und das wars dann.“

Die Amateur-Zeit

Sabri, der Flügelflitzer, der die Austria-Fans mit seiner spektakulären Spielweise begeisterte, stand vor einem neuen Abschnitt in seinem Fußballer-Leben. Aus wars mit Kicken vor Tausenden Zuschauern. Der Weg führte hinunter in den Amateurbereich. Herisau, FC Höchst, Austria Amateure waren angesagt, der Weg zurück schien verbarrikadiert. Bis Edi Stöhr vor gut einem Jahr die Austria ein drittes Mal übernahm und sich fragte: „Der Sabri ist bei den Amateuren? Das kann‘s doch nicht sein. Der hat doch mehr Potenzial.“ Dankbar kehrte der kleine Flügelflitzer zurück und sagte dem Trainer: „Trainer, ich will nur eine faire Chance. Wenn du meinst, es reicht nicht, dann schick mich wieder weg.“

Stöhr behielt ihn

Edi Stöhr schickte ihn nicht weg. Aufgrund einiger Ausfälle stand Vural zuletzt sogar wieder in der Anfangsformation – und war bei Gott nicht der Schlechteste. Gut stehen seine Chancen, dass er auch heute von Beginn weg spielt. Im Derby gegen den FC, vor Tausenden Zuschauern im Reichshofstadion. Der sonst so ruhige und ernste Austria-Eigenbauspieler (er begann seine Laufbahn bei den Supermini) lässt ein Lächeln um seine Lippen spielen. Er, der lange nicht mehr wirklich was zu lachen hatte. Dem der Fußball jene Anerkennung versagte, mit dem er ihn in Jugendjahren beglückte.

Etwas Besonderes

Denn Sabri Vural war zwar ein recht passabler Schüler mit den Lieblingsfächern Mathematik und Geografie, etwas Besonderes war er allerdings stets auf dem Fußballplatz. Dort spielte er im Sportunterricht die Kollegen schwindlig und in den Austria-Nachwuchsmannschaften genauso. Als Mann hat Vural die Rolle des Solisten abgegeben. „Ich stelle mich voll in den Dienst der Mannschaft, mache Pressing und versuche die taktischen Anweisungen des Trainers genau zu verfolgen.“ Mit „solo“ ist es auch für die Privatperson Sabri Vural bald vorbei. „Ich werde kommendes Jahr meine Freundin heiraten. Den Antrag hab ich ihr schon gemacht.“ Und wieder ist es Zeit, ein bisschen zu lächeln.

ZUR PERSON

Sabri Vural Beruf: Fußballprofi Geboren: 5. Dezember 1983 Wohnhaft: Lustenau Familienstand: (noch) ledig Hobbys: Playstation, Kino Lieblingsspeise: Gulasch

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