AA

Der Dezember beginnt tief winterlich

Erneut Schnee für Österreich im Dezember
Erneut Schnee für Österreich im Dezember ©VN/Bernd Hofmeister
Im Zwei-Tage-Rhythmus wird Österreich derzeit mit neuem Schnee eingedeckt. Laut Institut für ubiquitäre Meteorologie (UBIMET) sind besonders der Süden und Osten des Landes betroffen. Der Grund dafür ist auf der knapp südlich der Alpen verlaufenden Zugbahn der Tiefdruckgebiete zu finden.

Wie eine riesige Schallplatte gegen den Uhrzeigersinn dreht sich derzeit ein mächtiger Tiefdruckkomplex über Westeuropa. An seinem Rand bilden sich über dem westlichen Mittelmeer laufend neue Randtiefs, die mit ihrer feuchten Luft von Südwesten gegen die Alpen ziehen. In Bodennähe hingegen fließt unentwegt Kaltluft aus nördlichen bis östlichen Richtungen ins Land. “Ungefähr alle zwei Tage ist somit für neuen Schneenachschub gesorgt – zumindest noch bis Freitag, danach wird es vorübergehend etwas ruhiger”, stellt Meteorologin Fabienne Muriset vom Wetterdienst UBIMET in Aussicht.

Der Mittwoch ist geprägt von kräftigem Schneefall im Süden und Osten Österreichs. Dazu weht eisiger Ostwind, der vor allem im Mühl- und Waldviertel sowie im Wienerwald und im östlichen Flachland bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt den pulvrigen Neuschnee verweht. Die Neuschneemengen von 10 bis 15 Zentimeter können hier daher nur als ungefähre Angabe dienen, denn mancherorts wird bei diesen Verhältnissen der Boden vom Wind blank gefegt, während sich an bereits kleinen Hindernissen größere Haufen ansammeln. Dies erschwert die Räumungsarbeiten der Winterdienste und macht die Straßenverhältnisse für die Verkehrsteilnehmer noch komplizierter, als sie ohnehin schon sind.

Der meiste Neuschnee fällt erneut in den südlichsten Landesteilen. 20 bis 25 Zentimeter häufen sich am Mittwoch zu den in den letzten Tagen gefallenen Mengen, bis zu einem halben Meter wird es in den Hochlagen der Karnischen Alpen und der Karawanken. Hingegen föhnbedingt noch meist trocken verläuft der Tag im Westen und Nordwesten sowie am Alpennordrand: Hier kommen die Schneefälle erst in den Abend- und Nachtstunden an und ziehen sich bis weit in den Donnerstag hinein, die erwarteten Neuschneesummen liegen bei fünf bis zehn Zentimeter, örtlich auch etwas mehr.

Freitag: Noch mehr Schnee für den Süden und Osten

Nach einem recht ruhigen, aber kalten Donnerstag bringt im Süden und Osten am Freitag der nächste Schub feuchter Luft eine größere Ladung Neuschnee. Weitere fünf bis zehn Zentimeter werden im Süden, bis zu 15 Zentimeter im Osten erwartet. Der Westen und Norden bekommen diesmal nur geringe Mengen ab. Während des gesamten Zeitraums bleiben die Temperaturen in ganz Österreich unter dem Gefrierpunkt.

Wochenende: Weitgehend trocken, aber eisig

Am Samstag zieht der Schneefall rasch ab, nur in den Alpen fallen zunächst noch ein paar Flocken. Im Tagesverlauf setzt sich im Flachland immer häufiger die Sonne durch, es bleibt aber frostig mit Tageshöchstwerten zwischen -10 und -2 Grad. Der 2. Advent beginnt eisig, denn in der teils klaren Nacht sinken die Temperaturen verbreitet in den zweistelligen Minusbereich. Einzig im Rheintal und in den Zentren der Städte dürfte die Minus-Zehn-Grad-Marke knapp nicht unterschritten werden. Tagsüber mit einigen Sonnenstunden steigt das Thermometer immerhin wieder gegen null Grad. Auf den Bergen kommt starker Südföhn auf, der im Westen bis in einige Täler durchgreift und hier leichte Plusgrade bringt.

Weitere Aussichten: Ständiges Auf und Ab

Zu Beginn der neuen Woche steuert die Südströmung in der Höhe wärmere Luftmassen zu den Alpen. In den Föhngebieten bedeutet dies Tauwetter, während vor allem das östliche und südliche Flachland unter einer zähen Hochnebeldecke im knappen Frostbereich verharren muss. „Gefährlich kann es hier werden, wenn aus Westen schwache Fronten Regen bringen, der auf den gefrorenen Böden sofort Glatteis bildet“, warnt Muriset. Wann und wo genau dies der Fall sein wird, bleibt aber noch abzuwarten. „Jedenfalls bleibt uns die Großwetterlage noch einige Zeit erhalten, die aktuellen Wetterkapriolen könnten sich also in diesem Monat noch mehrmals wiederholen“, so die UBIMET-Meteorologin.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Der Dezember beginnt tief winterlich
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen