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"Der Aufstieg muss das Ziel sein"

©GEPA/Lerch
Mame Wade ist beim SC Austria Lustenau nicht nur sportlich angekommen. Der Senegalese begeistert sowohl das Trainerteam als auch die Anhänger und wird jetzt schon als neuer Publikumsliebling gefeiert.
Mame, der Erlöser
So ticken die Neuzugänge der Lustenauer Austria

Manchmal muss ein Fußballer Umwege gehen, um am Ziel anzukommen. Im Fall von Mame Wade (22) führten diese von der Gambinos Stars Africa Akademie in Gambia über die Slowakei und Tirol bis nach Vorarlberg. Jetzt scheint der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler endgültig angekommen zu sein.

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Traumstart mit historischem Tor

Als Wade am 2. Juni 2025 von Wacker Innsbruck nach Lustenau wechselte, kannten ihn nur wenige. Dass er sich schon nach fünf Spielen in die Herzen der Fans schießen würde, war kaum absehbar, doch drei Tore in den ersten fünf Einsätzen in der 2. Liga sprechen für sich.

Sein Debüt? Ein Joker-Einsatz am ersten Spieltag gegen den FC Liefering. Wade wurde in der 63. Minute eingewechselt, traf wenige Sekunden später zum 4:0 Entstand und feierte so nicht nur seinen ersten Profitreffer, sondern auch einen perfekten Einstand im Dress der Grün-Weißen.

"Es war wie ein Traum", sagt er rückblickend. "Ich wurde hier super aufgenommen, die Leute sind wirklich nett, das macht den Unterschied."

Immer für einen Spaß zu haben: Mame Wade. ©VOL AT/Bitriol

"Bislang kenne ich nur Lustenau und Dornbirn"

Auch abseits des Platzes fühlt sich der kopfballstarke Mittelfeldmann sehr wohl, auch wenn er außer Lustenau und Dornbirn noch nicht viel gesehen hat. "Die Länderspielpause will ich nutzen, um die Region besser kennenzulernen."

"Ich liebe unsere Fans"

Lustenau scheint für den 22-Jährigen mehr als nur ein Schritt auf der Karriereleiter zu sein. Die neue SUN MINIMEAL Arena hat es ihm sofort angetan: "Wow, was für ein schönes Stadion und unsere Fans. Ich liebe sie", schwärmt er.

Besonders emotional war für ihn der späte Siegtreffer gegen Hertha Wels: Kurz nach seiner Einwechslung nahm er aus rund 18 Metern Maß und versenkte den Ball mit einem satten Schuss im Netz.

Es war ein historischer Moment: Wade erzielte damit das erste Pflichtspieltor der Austria in der neuen Heimat und trug sich so in die Geschichtsbücher des Vereins ein.

Steiniger Weg

Doch die Leichtigkeit, mit der Wade aktuell auftritt, täuscht über seinen schwierigen Weg hinweg. 2021 wagte er den Schritt von der Fußball-Akademie in Afrika nach Europa, konkret zur DAC Dunajská Streda in die Slowakei. Doch statt Spielzeit folgten Rückschläge und Verletzungen.

Eine Leihe zum Zweitligisten Šamorín brachte lediglich zwei Kurzeinsätze, mehr als Frust blieb nicht. "Der Anfang war wirklich hart. Zum Glück gab es Menschen, die mir da heraushalfen. Dafür bin ich heute sehr dankbar", erzählt Wade offen und ehrlich.

Der Senegalese benötigte wenig Eingewöhnungszeit. ©GEPA/Lerch

Erst im Heiligen Land begann die Wende. Bei Wacker Innsbruck – damals noch in der fünften Liga – gab man ihm nach einem Kreuzbandriss die nötige Zeit zum Comeback. "Sie haben mir dort wirklich geholfen, wieder auf die Beine zu kommen."

Dennoch suchte Wade diesen Sommer eine neue Herausforderung und fand sie am Rhein.

Vertrauen als Schlüssel

Trotz seiner Rolle im zentralen Mittelfeld ist Wade immer wieder im gegnerischen Strafraum präsent. "Wir trainieren viel und ich versuche oft, in solche gefährlichen Positionen zu kommen und schnell den Abschluss zu suchen", erklärt er.

Durfte bereits dreimal über Volltreffer im Trikot der Grün-Weißen jubeln. ©GEPA/Lerch

Die Basis seines Aufschwungs sieht Wade in einem klaren Faktor: Vertrauen. "Wenn dir der Trainer und die Mitspieler vertrauen, kannst du deine Stärken zeigen."

Ziel: Bundesliga

Wade hat bei der Austria einen Vertrag bis 2027 unterschrieben. Für ihn ist klar: "Der Titel und damit verbunden der Aufstieg in die Bundesliga muss das Ziel sein." Und danach? "Ich möchte in einer der großen Ligen Europas spielen. Das ist möglich, wenn ich weiter diszipliniert und hart arbeite."

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