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Der ÖAMTC Sommerreifen Test 2010

Ein kontrollierender Blick beim bevorstehenden Wechsel von Winter- auf Sommerreifen macht es deutlich: Reifen werden nicht gleichmäßig abgefahren. Die Pneus an der Antriebsachse werden immer stärker abgenützt. Wohin also mit den besseren Reifen, nach vorne oder nach hinten?

Der ÖAMTC hat getestet, wie sich die Positionierung der besseren Reifen auf Vorder- oder Hinterachse auf die Fahreigenschaften eines Autos mit Vorderradantrieb auswirkt und wie viel ESP dabei ausgleichen kann. “Der Test zeigt, dass ein Reifentausch zwischen Vorder- und Hinterachse nur bei geringen Unterschieden zu empfehlen ist. Außerdem zeigt sich, dass die Kombination stark unterschiedlicher Reifen die Unfallgefahr drastisch erhöht und daher auf jeden Fall vermieden werden sollte”, bringt der ÖAMTC-Experte Friedrich Eppel die Ergebnisse auf den Punkt. 

Im ÖAMTC-Spezial-Sommerreifentest wurden zwei verschiedene Testreihen mit verschiedenen Michelin-Reifenmodellen durchgeführt. Im ersten Fall war der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterachsreifen gering. Es handelte sich um das gleiche Modell vom gleichen Hersteller, der Profiltiefenunterschied betrug maximal 1,5 Millimeter, die Reifen waren etwa gleich alt und gleich lange in Verwendung. In der zweiten Testreihe gibt es große Unterschiede zwischen Vorder- und Hinterachsreifen, es wurde ein Mix aus neuen und alten Reifen getestet. Die neuen Pneus stammten zwar vom gleichen Hersteller, waren aber ein Nachfolgemodell. Der Profiltiefenunterschied betrug zwei bis drei Millimeter, die gebrauchten Reifen waren älter.

Geringer Profiltiefenunterschied – ESP kann Sicherheitsmängel korrigieren 

Der ÖAMTC-Test beweist, dass bessere Reifen an der Vorderachse Sicherheitsvorteile beim Bremsen und bei Aquaplaning haben. Bessere Reifen an der Hinterachse bedeuten mehr Stabilität in Not- und Ausweichsituationen, besonders auf nasser Fahrbahn. Bei Reifen mit geringen Profiltiefenunterschieden (ca. ein Millimeter) sind die Sicherheitsunterschiede allerdings gering. Zusätzlich korrigiert ESP wirksam die Schwächen, die durch wenig unterschiedliche Profiltiefe an den Vorder- und Hinterachsreifen auftreten. Das Assistenzprogramm kann die geringere Seitenführung an der Vorderachse in gewissem Maße ausgleichen und das Übersteuern der Hinterachse wirkungsvoll reduzieren. “Daher kann man vor allem bei Autos mit ESP die Reifen regelmäßig tauschen, wenn der Profiltiefenunterschied gering ist”, erklärt Eppel.  

Großer Profiltiefenunterschied erhöht Unfallgefahr deutlich  

Bei großem Unterschied in der Profiltiefe und/oder deutlich unterschiedlichem Reifenalter muss aber auf jeden Fall mit einer erheblichen Verschlechterung der Sicherheitseigenschaften gerechnet werden. “Alte Reifen an der Hinterachse führen zu einem gefährlichen, inakzeptablen Ausbrechen in Notsituationen. Das kann auch ESP nicht verhindern. Die Übersteuer-Reaktion wird zwar anfangs korrigiert, wirkt aber dann, wenn die Grenzen der Physik erreicht sind, umso heftiger”, warnt Eppel. Werden die schlechteren Reifen an der Vorderachse montiert, verlängern sich die Bremswege deutlich. 

“Aus diesem Grund empfiehlt der ÖAMTC, die Kombination deutlich unterschiedlicher Reifen an Vorder- und Hinterachse aus Sicherheitsgründen zu vermeiden. Sind die Reifen stark unterschiedlich abgenutzt, so ist es besser, gleich vier neue Reifen zu kaufen”, appelliert der ÖAMTC-Reifenexperte, nicht auf Kosten der Sicherheit zu sparen. “Ist man zu solch einem ungleichen Reifenmix allerdings gezwungen, so sollten die besseren Reifen auf jeden Fall an der Hinterachse montiert werden.”

Quelle: ÖAMTC

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