Im Festivalprogramm wird ihr mit dem Regisseur Arnaud Desplechin gedrehter Streifen Rois et Reine präsentiert (zu sehen am 24.10., 21 Uhr in der Urania und am 25.10., 15.30 Uhr im Gartenbau).
Die Diva im TV
Präsent ist die Diva am Wochenende auch auf ORF 2: In zwei Teilen wird die ORF-Koproduktion Marie Bonaparte ausgestrahlt, in der Deneuve eine berühmte Patientin von Sigmund Freud spielt (23.10., 22.40 Uhr, 24.10., 23.05 Uhr).
750 Kostüme (davon allein 50 für die Hauptdarstellerin), 22 Oldtimer, rund zwei Monate vorwiegend in Österreich absolvierte Drehzeit und ein wahres Staraufgebot kennzeichnen eine der aufwändigsten TV-Produktionen der vergangenen Jahre. Unter der Regie von Benoit Jacquot (war mit A tout de suite ebenfalls auf der Viennale) spielten neben Catherine Deneuve u.a. Heinz und Anne Bennent (Sigmund und Anna Freud), Sebastian Koch, Edith Perret, Dominique Reymon, Didier Flamand, Elisabeth Orth, Gertraud Jesserer und Christoph Moosbrugger. Das Budget der französisch-deutsch-österreichischen Koproduktion betrug 6,5 Mio. Euro.
Psychoanalyser gegenüber “positiv eingestellt”
Deneuve, die laut eigener Aussage der Psychoanalyse gegenüber durchaus positiv eingestellt ist, spielt Marie Bonaparte (1882-1962), die Urgroßnichte Kaiser Napoleons I. und Prinzessin von Griechenland und Dänemark. Diese war in den 20er Jahren nach Wien gekommen, um sich ihre Frigidität von Freud behandeln zu lassen und ging eine enge, aber nicht ganz konfliktfreie Freundschaft mit dem berühmten Wiener Wissenschafter ein.
1938 verhalf sie Freud und seiner Familie im letzten Moment zur Flucht vor den Nazis aus Wien nach London, wo Freud 1939 starb. In Paris leistete Marie Bonaparte später einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der französischen Psychoanalyse.